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Photovoltaik: Um Faktor 22 weniger CO2-Emissionen als Erdgas-GuD-Kraftwerke

Bald gleichauf mit Wasserkraft

Die Effizienzsteigerungen in der Solarstromerzeugung sind beachtlich. Sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch.

Seit 2006 sind die Preise für Photovoltaik-Anlagen um 50% gefallen. Der Bundesverband der Solarwirtschaft e.V. ermittelte für ein fertig installiertes Komplettsystem einen durchschnittlichen Preis von netto 2.546 Euro je Kilowatt Anlagenleistung (1. Quartal 2011). Mit jeder Verdoppelung der installierten Leistung fallen die Kosten für Photovoltaik-Module um weitere 20%. Die Preise für Photovoltaik-Anlagen werden daher noch weiter sinken.

Innerhalb der letzten 10 Jahre hat sich der Carbon Footprint einer Photovoltaik-Anlage ebenfalls um 50% reduziert. Wie bei der Stromerzeugung aus Wind- und Wasserkraft fallen während des Betriebes einer Photovoltaik-Anlage keine CO2-Emissionen an. Nur bei der Produktion und Installation einer Photovoltaik-Anlage werden CO2-Emissionen erzeugt. Auf Grund weiterer Effizienzsteigerungen bei Photovoltaik-Modulen, bei Wechselrichtern aber auch beim Montage-System ist der Carbon Footprint einer kompletten Photovoltaik-Anlage auf 15-32 g CO2 eq. je kWh gefallen. Dieser Wert variiert auf Grund der unterschiedlichen Technologien und Einstrahlungswerte.

Die Produktion von Dünnschichtmodulen ist mit weniger CO2-Emissionen verbunden als jene der kristallinen Technologien. Darüber sinken die CO2-Emissionen bei höheren Einstrahlungswerten. Bei Einstrahlungswerten von 1700 kWh/m² wie sie in Süditalien vorherrschen sind die CO2-Emissionen je kWh niedriger als in Norddeutschland mit Einstrahlungswerten von rund 800 kWh/m². Im Vergleich zu Kohlekraftwerken fallen um den Faktor 44 weniger CO2-Emissionen je kWh an, sowie im Vergleich zu einem herkömmlichen Erdgas-GuD-Kraftwerk fallen um den Faktor 22 weniger CO2-Emissionen je kWh an. Bei einem Erdgas-GuD-Kraftwerk mit Kohlenstoffabscheidung (CCS) fallen immer noch 95 CO2 eq. je kWh an. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft hingegen erzeugt um den Faktor 3 weniger CO2-Emissionen je KWh als die Stromerzeugung aus Photovoltaik-Anlagen.

Da die Effizienzsteigerungen bei der Solarstromerzeugung gemäß der Lernkurve weiter voranschreiten sinken auch die CO2-Emissionen immer weiter. In den nächsten zehn Jahren wird die Solarstromerzeugung daher nicht nur wirtschaftlich sondern auch ökologisch mit der Stromerzeugung aus Wasserkraft gleichziehen.

Quelle:
EPIA, 2011, Fact Sheet on the Carbon Footprint

GastautorIn: Dr.DI Rupert Haslinger für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /