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BürgerInnen wollen mehr Ressourceneffizienz in Europa

Eine große Mehrheit der europäischen BürgerInnen ist der Meinung, Europa könne die natürlichen Ressourcen effizienter nutzen. 87 Prozent sprachen sich bei einer repräsentativen Eurobarometer-Umfrage im März dafür aus.

Während etwas mehr als die Hälfte der BürgerInnen denkt, dass ihre Haushalte nicht zu viel Abfall produzieren, gaben immerhin 41 Prozent das Gegenteil an. Besonders die Befragten aus Zypern, Spanien und Österreich glauben, zu viel Hausmüll zu produzieren. Fast 90 Prozent gaben an, zumindest teilweise ihre Abfälle zum Recyceln oder Kompostieren zu trennen.

Auf die Frage, welche Maßnahmen überzeugend sein könnten, um mehr Abfälle zu trennen, nannte der Großteil (76 Prozent) der EU-BürgerInnen mehr und bessere Sammelstellen für recycle- und kompostierbare Abfälle. Immerhin 39 Prozent gaben an, sich von steuerlichen Abgaben motivieren zu lassen.

In fast allen EU-Ländern stimmten die Befragten darin überein, dass ein besseres Müllentsorgungssystem in ihren Gemeinden nötig sei, um die Abfallverwaltung zu verbessern; Griechenland liegt hier mit 93 Prozent an der Spitze.

75 Prozent der Befragten würden einen Betrag abhängig von der Menge ihrer Abfälle zahlen (zum Beispiel im Produktpreis inbegriffen), um das Entsorgungssystem zu verbessern – zumindest sei ihnen dies lieber, als durch Steuern für die Abfallverwaltung zu zahlen.

EU-weit sagte eine Mehrheit, dass höchstens 15 Prozent ihrer gekauften Lebensmittel entsorgt werden. Was ihnen helfen würde, noch weniger Nahrung zu verschwenden, seien bessere Einschätzungsmöglichkeiten bei Portionsgrößen sowie genauere Informationen auf den Lebensmittelverpackungen, auch beim Haltbarkeitsdatum. Einige EU-BürgerInnen wünschten sich auch, Lebensmittel in kleineren Mengen einkaufen zu können.

Für eine große Mehrheit der Befragten spielt es für den Kauf eines Produktes eine Rolle, was dieses für ökologische Eigenschaften hat, ob es beispielsweise wiederverwend- oder recyclebar ist. Besonders für die BürgerInnen in Italien, Griechenland, Österreich, Zypern und Portugal ist dies sehr wichtig.Fast 70 Prozent aller Befragten zeigten die Bereitschaft, bestimmte Produkte wie Möbel, elektronische Geräte oder Textilien gebraucht zu kaufen. Besonders in den skandinavischen Ländern ist dies sehr ausgeprägt.

Diejenigen, die skeptisch gegenüber Second-Hand-Waren sind, gaben als Gründe dafür an, sie zweifelten an der Qualität der Produkte und sorgten sich um ihre Gesundheit und Sicherheit.

Die Bereitschaft, Produkte aus recycelten Materialien zu kaufen, ist hingegen EU-weit groß (86 Prozent)

GastautorIn: DNR- EU-Koordination für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /