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Hersteller zeigen in München zahlreiche neue Lösungen

Eigenverbrauch bleibt Topthema der Intersolar

Eigenverbrauch wird ein Schwerpunkt der Intersolar 2011. © Grund-Ludwig

Intersolar München 2011: Die Entlastung der Stromnetze und die Erhöhung des Eigenverbrauchs an Solarstrom ist eines der Themen, in denen Innovationen erwartet werden.

Die Optimierung des Eigenverbrauchs von Solarstrom und die Stabilisierung der Stromeinspeisung um die Netze zu entlasten, dürfte zu den spannendsten Themen der Intersolar 2011 gehören. Einige Hersteller haben bereits im Vorfeld verraten, was sie in München zeigen wollen.

"Wir präsentieren in diesem Jahr unter anderem den weiterentwickelten Sunny Home Manager als Lösung zur Analyse und Optimierung des Eigenverbrauchs", sagt Anja Jasper vom Wechselrichterexperten SMA. Das Gerät wurde 2010 in einer Konzeptstudie gezeigt, jetzt ist das Produkt fertig. Wert legt SMA dabei vor allem auf die Einbindung von Fotovoltaik-Prognosedaten sowie von variablen Stromtarifen. "Unser Entwicklungsschwerpunkt liegt ganz klar auf dem Thema Netzintegration, um mittel- bis langfristig sicherzustellen, dass die Einspeisung von Solarstrom mit hoher Netzstabilität einhergeht", betont Jasper.

Der Sunny Home Manager ist ein Energiemanagementsystem für Haushalte. Es erlaubt neben der automatisierten Steuerung von Verbrauchern die Nutzung von Erzeugungsprognosen, zeitvariablen Stromtarifen sowie die Einbindung dezentraler Energiespeicher. Über Funksteckdosen schaltet es Verbraucher an, die Steckdosen messen gleichzeitig deren Energieverbrauch. Das Gerät ist für verschiedenste Kommunikationsstandards der Hausautomation vorbereitet und unterstützt mit Bluetooth, WLAN, ZigBee, Ethernet, EEBus, KNX, WMBus, S0 und D0 zahlreiche relevante Schnittstellenstandards und Protokolle für Lastmanagement und Zähleranbindung.

Als Speicher dient SMAs Sunny Backup System, das bereits verfügbar ist. Einphasige Sunny Backup-Systeme (S und M) können dies auf einer Phase, dreiphasige größere Systeme (L, XL) können auch auf die Summe der Phasen regeln.

Conergy zeigt 2011 auf der Münchner Intersolar den Prototypen eines Hybrid-Wechselrichters mit integrierter Speicherlösung auf Lithium-Ionen-Basis. Diese wird in vielen Elektroautos der Zukunft eingesetzt. Bereits 2010 hat Conergy ein Paket aus der Conergy Visionbox und dem Conergy Sunreader Portal präsentiert. Die Visionbox stellt auf ihrem Touchscreen Produktion und Verbrauch dar. Sämtliche relevanten Detailinformationen werden über eine LAN-Verbindung abgelesen und auf dem Internet-Portal in Echtzeit zur Verfügung gestellt - auch die finanziellen Erträge. Das ermögliche dem Kunden eine Maximierung des Eigenverbrauchsanteils, so der Hamburger Solarkonzern. Der Eigenverbrauchsanteil habe sich in ersten Anlagen auf rund 35 Prozent steigern lassen, sagt Conergy.

Auch IBC Solar zeigt zwei Speicherlösungen für PV-Anlagen. Das erste ist ein elektrochemisches Stromspeichersystem auf Basis der Lithium-Ionen Polymer-Technologie sowie ein Speichersystem, das Blei-Säure-Technologie nutzt. Beide werden von einem intelligenten Lastmanagement gesteuert, das sicherstellt, dass der Haushalt mit Solarstrom versorgt und der Speicher geladen wird, bevor die restliche Strommenge ins öffentliche Netz eingespeist wird. "Mit unseren intelligenten Speicherlösungen ist eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 60 Prozent möglich", verspricht Vorstandsmitglied Norbert Hahn.

Ein Lithium-Ionen System, das im Rahmen des Solion-Forschungsprojekts für den Voltwerk-Komplettschrank angepasst wurde, wird Saft Batteries in München ausstellen. Zwischen 2011 und 2013 sollen in dem deutsch-französischen Projekt 75 integrierte Energiesysteme in den Feldtest gehen. Damit sollen Kosten von 5 Cent pro umgesetzter Kilowattstunde Strom möglich werden, derzeit sind es noch zirka 20 Cent. "Wahrscheinlich werden wir auch die Containerlösung für Solarfarmen als Modell zeigen", macht Firmensprecher Volker Drescher potentielle Besucher neugierig. Die Speicherlösungen von Dispatch Energy werden in bei einem großen PV-Systemhaus in einer OEM-Variante zu sehen sein, sagt Dietmar Gruidl, Geschäftsführer des Unternehmens. Die für 2012 nachgefragte Kapazität an Anlagen mit 3,5 und 5 Kilowatt sei schon vergeben, 2013 soll die Serienproduktion anlaufen.

Centrosolar geht mit einer Produktkombination aus Warmwasser-Wärmepumpe und Fotovoltaik auf die Messe. Zur Entwicklung der Eigenverbrauchslösung hat Centrosolar eine Kooperation mit der Glen Dimplex geschlossen. Eine Warmwasser-Wärmepumpe nutzt die in der Umgebungsluft vorhandene Abwärme als Energiequelle für die zentrale Warmwasser-Bereitung bis 60 Grad. Das Gerät arbeitet nach Angaben des Herstellers mit circa 74 Prozent Umweltenergie und einem Viertel Energieanteil aus Strom, den die PV beisteuert. Kernstück des Systems ist ein Energiemanager, der das Zusammenspiel von Fotovoltaikanlage und Wärmepumpe regelt. Er sorgt dafür, dass der benötigte Strom in sonnenreichen Stunden abgerufen wird. Centrosolar setzt hierfür das Fotovoltaik-Komplettsystem Cenpac 3.x mit 16 Modulen und einer Gesamtleistung von über drei Kilowatt Peak ein. Mehr als 50 Prozent des für die Warmwasserbereitung benötigten Stroms soll aus der Solaranlage kommen. pgl

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