Mitterlehner hält Solarstrom klein und damit Atomstrom groß

Oberösterreichs Landesrat Anschober: Wirtschaftsminister beharrt auf schlechtester Ökostromförderung in Europa, das ist wirtschafts- und arbeitsmarktfeindlich

Linz- Wirtschaftsminister Mitterlehner hat Oberösterreichs Energielandesrat Rudi Anschober nun schriftlich mitgeteilt, dass er nicht bereit sei, die Deckelung und damit Beschränkung der Photovoltaikförderung im Ökostromgesetz aufzuheben.

Anschober: "Damit beharrt der Wirtschaftsminister darauf, Solarstrom klein zu halten. Damit hält er Atomstrom in Österreich groß und zerstört die Chancen auf Tausende neue Jobs in der im sonstigen Europa boomenden PV-Branche. Und koppelt Österreich von der Technologieentwicklung der Leitindustrie des 21.Jahrhunderts ab. Das ist gelebte Wirtschaftsfeindlichkeit."

In einem LR Anschober vorliegenden Antwortmail auf einen Leserbrief eines Bürgers, der die schlechte Fördersituation kritisiert, zeigt Mitterlehner skandalöse Uninformiertheit. Wörtlich spricht er davon, dass die Photovoltaik die teuerste Energieform sei und mit den Förderungen Arbeitsplätze in China geschaffen werden.

Anschober: "BM Mitterlehner weiß offensichtlich nicht oder verschweigt, dass alleine in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten rund 200 Milliarden Euro an Subvention in die Atomenergie geflossen sind und dass sich der Preis für PV-Anlagen in Deutschland von 2006 auf 2010 beinahe halbiert hat. Bis 2015 wird eine weitere Halbierung erwartet. 1996 wurde weltweit im gesamten Jahr rund ein Megawatt Solarstrom erzeugt, heute ist dies der Produktionswert einer Stunde, Ende 2011 wird die weltweit installierte Gesamtleistung bei ca.60 Gigawatt liegen (das ist eine Ver-60.000-fachung) und einen Stromertrag liefern, der mit jenem aus zehn großen Atomkraftwerken vergleichbar ist. Mittlerweile 133.000 Menschen sind in Deutschland in der PV-Branche beschäftigt (zum Vergleich sind es 38.000 in der Atomwirtschaft). Und Paradeunternehmen wie der Wechselrichterkonzern Fronius aus Oberösterreich sichern bereits mehr als 500 Jobs in der Solarbranche und müssen 98 Prozent ihres Umsatzes im Export erwirtschaften. Wegen der verheerenden Bundespolitik, die die Entwicklung der Solarwirtschaft verhindert."

Anschober appelliert daher neuerlich an die Bundesregierung, endlich die Weichen für die Energiewende zu stellen und damit die Chance auf zehntausende neue Jobs in Österreichs zu nutzen. Anschober: "Wer jetzt, wo in ganz Europa die Energiewende beginnt, weiter blockiert, der handelt verantwortungslos, wirtschaftsfeindlich und vergibt eine der größten Arbeitsmarktchancen für Österreich."

Quelle: Büro Landesrat Rudi Anschober


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /