© oekonews- Wolfgang Pucher
© oekonews- Wolfgang Pucher

EU sagt Plastiksackerln endlich den Kampf an

Österreichische Initiative von EU-Kommission übernommen - Frankreich und Italien machten ebenfalls bereits Vorstöße - Öffentliche Befragung der EU

‘Endlich sagt auch die EU den Plastiksackerln den Kampf an. So will die Europäische Kommission nun mit Hilfe einer öffentlichen Befragung herausfinden, was getan werden muss, um eine im besten Sinne des Wortes tragbare Lösung in diesem Bereich zu erzielen. Erstmals werden alle Möglichkeiten bis hin zu einem Verbot diskutiert’, betont Umweltminister Niki Berlakovich, der die Plastiksackerl-Problematik bereits beim EU-Umweltministerrat am 14. März 2011 zur Sprache und somit auf EU-Ebene zum Rollen gebracht hat.

Derzeit ist ein Verbot dieser aus Erdöl gemachten Sackerl auf nationaler Ebene aufgrund der EU-Verpackungsrichtlinie nicht möglich. Über diese Richtlinie kann sich kein Mitgliedstaat hinwegsetzen, so auch Österreich nicht. Frankreich hat vor einigen Jahren schon einmal versucht, ein Plastiksackerlverbot durchzubekommen, es wurde von der EU-Kommission jedoch gekippt. Italien nimmt derzeit einen weiteren Anlauf.

Einsatz für Änderung der EU-Verpackungsrichtlinie

‘Ich will eine dauerhafte und gesetzeskonforme Lösung und habe mich daher auf EU-Ebene für eine Änderung der EU-Verpackungsrichtlinie eingesetzt. Diese Initiative wurde von mehreren Mitgliedstaaten, Italien, Frankreich, Irland, Slowenien, Malta, Polen und Spanien, begrüßt. Die öffentliche Befragung ist nun ein erster wichtiger Schritt der EU-Kommission. Die Ergebnisse sollen in ein Diskussionspapier – Grünbuch - einfließen und weitere Schritte nach sich führen’, so Berlakovich.

‘Ich begrüße, dass die EU-Kommission diese Angelegenheit nun zu einem europäischen Thema macht. Speziell in Ländern, die am Meer liegen, sind Plastiksackerl ein großes Problem, denn viele Tiere halten sie für Futter und gehen daran jämmerlich zugrunde. Jedes Plastiksackerl weniger ist somit ein Schritt hin zu mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Mir ist es wichtig Alternativen aufzuzeigen, die von wieder verwertbaren Papier- und Stofftaschen bis hin zu biologisch abbaubaren Plastiksackerln aus Mais- und Kartoffelstärke reichen’, betont der Umweltminister. Wir müssen auch im Rohstoffbereich raus aus den Fossilen und rein in die Erneuerbaren kommen’, so Berlakovich.

Alle ÖsterreicherInnen können sich aktiv beteiligen


Jede Bürgerin und jeder Bürger kann sich noch bis zum 9. August im Internet auf der Homepage ec.europa.eu/environment/consultations/plasticbags_en.htm an der öffentlichen Befragung beteiligen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /