© B.Riepl- Internationales Anti-Atom-Treffen in Tschechien und Österreich
© B.Riepl- Internationales Anti-Atom-Treffen in Tschechien und Österreich

Internationales Anti-Atom-Treffen: Zusammenarbeit soll forciert werden

Waldviertler Stammtisch und oekonews-Geburtstag mit internationalen Anti-Atom-Gästen

Schrems-Vor kurzem feierten oekonews und der Waldviertler Energiestammtisch Geburtstag. Beim 122. Waldviertler Energiestammtisch, der am 4.8.2011 das zehnjährige Jubiläum seiner monatlichen Treffen feierte, waren unter den fast 100 BesucherInnen auch Gäste aus Tschechien, Kanada, Indien, Deutschland und Russland, die dem Stammtisch eine internationale Komponente verliehen.

Die internationalen Gäste beschäftigten sich auf Initiative des Vereins Sonne+Freiheit und des Netzwerks Nuclear Heritage davor eine Woche lang in Budweis mit der Situation der Anti-Atombewegung in den einzelnen Ländern. Dabei trafen sie die wichtigsten tschechischen NGOs aus diesem Bereich, machten eine Exkursion ins AKW-Temelin, waren zu Gast in Tschechiens erster Klimabündnisgemeinde "Věžovatá Pláně" und schlossen die Woche mit dem Besuch der Oekonews- und Waldviertler Energiestammtisch-Geburtstagsfeier ab, nachdem sie in Windhaag noch Gabi Schweiger (Freistädter Mütter gegen Atomgefahren) und Alfred Klepatsch (Ex-Bürgermeister und Energiepionier) trafen und ihre Erfahrungen austauschten.

Der ehemalige grüne slowenische Umweltminister und Vizepremier Leo Seserko, der die Gruppe nach dem Besuch in Windhaag verlassen musste, plant ein Buch über das Schicksal von Menschen zu schreiben, die aufgrund ihrer atomkritischen Haltung Schwierigkeiten bekamen. Er selbst konnte nach seinem Ausscheiden aus der Politik seine Professur an der Universität nicht mehr antreten und wird seinen und ähnliche Fälle dokumentieren und dem Atomwiderstand zur Verfügung stellen. Als weiteres Ergebnis vereinbarte die Gruppe, die grenzüberschreitenden Aktivitäten zu intensivieren und Länderspezifische Schwerpunkte zu formulieren. So könnte die Euratom-Ausstiegskampagne, die in Österreich schon mehr als 300 Gemeinden unterstützen, auch im (noch) AKW-freien Polen oder in Irland ein sinnvoller Ansatz sein.

In Tschechien gibt es mit der Firma Nano-Energies mittlerweile auch einen Ökostromanbieter, was angesichts der soziologischen Verhältnisse, durch die CEZ bisher fähig war, aus der Tschechischen Republik eine CEZ-Republik zu machen, ein Meilenstein am richtigen Weg ist. Die Signale aus Italien und Japan sind ebenfalls bedeutend, wenngleich zum Teil vor einem tragischen Hintergrund. Bei den intensiven Gesprächen, an denen u.a. der neue Anti-Atombeauftragte des Landes Oberösterreich, Dalibor Strasky teilnahm, kam auch das Schicksal des israelischen Kernphysikers Mordechai Vanunu zur Sprache, dem Österreich, wenn es seine atomkritische Haltung ernstnimmt, eigentlich Asyl anbieten sollte. (Mehr dazu auch unter: www.causes.com/causes/523841-free-mordechai-vanunu?recruiter_id=49852760 )

GastautorIn: Bernhard Riepl für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /