© Edvard Sequens
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Tschechien: Waldbesetzung geht weiter

Immer noch Streit um das Fällen der Bäume im Nationalpark Böhmerwald - Naturschützer geben nicht auf- Polizei greift immer wieder ein

© Edvard Sequens
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In Tschechien ist seit Tagen ein heftiger Streit um das Fällen von Bäumen nach Borkenkäfer-Befall im Böhmerwald-Nationalpark im Gange. Der neue Nationalpark-Direktor Jan Strasky meint, nur durch Entfernen der Bäume könnte man dem Problem Herr werden, Umweltschützer sehen das Fällen der Bäume als Waldzerstörung, da sich dadurch Freiflächen bilden, was wiederum extreme negative Auswirkungen auf das Ökosystem habe.
Eine ganze Reihe ehemaliger tschechischer Umweltminister haben ihren Amtsnachfolger Tomas Chalupa, bereit vor Monaten einen Brief geschrieben, und ihn gebeten, einzugreifen.

Die Umweltschützer besetzen den Wald und stellen sich vor die Bäume- die Polizei "entfernt" sie auf brutalste Art.
Mehrere Politiker, zahlreiche NGOs und andere haben bereits an den Nationalparkdirektor und an den tschechischen Umweltminister geschrieben, mit der Bitte, sich endlich an einen runden Tisch zu setzen.

Nun hat gestern das tschechische Helsinki Komitee, eine Nichtregierungsorganisation für Menschenrechte, die auch Mitglied der Europäischen Gesellschaft zum Schutz der Menschenrechte ist, die Brutalität und Unmenschlichkeit der Polizei scharf kritisiert. Das Abholzen steht im Widerspruch zum Gesetz, da es sich nicht nur um einen Nationalpark, sondern auch um ein Natura 2000 Gebiet handelt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /