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VCÖ fordert Infrastrukturfonds für klimafreundliche Mobilität

VCÖ-Studie: Infrastrukturpolitik im Widerspruch zu Klimazielen

Österreichs Infrastruktur für klimafreundliche Mobilität weist große Mängel auf, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt. Um die langfristigen Klimaziele erreichen zu können, ist eine massive Verbesserung der Infrastrukturen für Öffentlichen Verkehr, Radfahren und Gehen nötig. Die Infrastruktur für Elektro-Mobilität ist aufzubauen. Der VCÖ fordert einen Infrastrukturfonds sowie ein Gesamtverkehrskonzept.

Der Verkehr verfehlt seine Klimaziele: Im Zeitraum 2008 bis 2010 hat der Verkehr um rund zehn Millionen Tonnen mehr Treibhausgase ausgestoßen als die Klimastrategie vorschreibt. Strafen in Höhe von hunderten Millionen Euro sind die Folge. Um das EU-Klimaziel für das Jahr 2050 zu erreichen, muss Österreich die Verkehrsemissionen um 75 Prozent gegenüber 2010 verringern. "Infrastruktur wirkt langfristig. Was heute gebaut wird, wird in 30 Jahren noch benützt. Die Infrastrukturpolitik von heute ist auf die gewünschte Mobilität von morgen auszurichten", so VCÖ-Experte DI Martin Blum.

Die VCÖ-Studie empfiehlt: Schienennetz nach Schweizer Vorbild verbessern (Langsamfahrstellen beseitigen, Bahnnetz zur Gänze elektrifizieren, Regionalbahnen modernisieren, Bahnausbau nach den Erfordernissen eines bundesweiten Taktverkehrs), Radfahr-Infrastrukturoffensive (Schnellradwege, Radwege entlang von Freilandstraßen, Öffnung von Einbahnen für das Radfahren, mehr Parkplätze für Fahrräder), mehr Infrastruktur für Elektro-Mobilität, Infrastruktur für das Gehen verbessern (Tempo 30 im Ort, Shared Space, gehfreundliche Ampelschaltungen), neue Technologien forcieren (elektronisches Ticketing, österreichweite Internet-Fahrplanauskunft).

Der VCÖ fordert daher einen Infrastrukturfonds des Bundes für die Finanzierung von Projekten der Gemeinden, Städte und Länder für das Radfahren und Gehen. Ein Cent pro verkauften Liter Treibstoff soll in den Fonds fließen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /