Zunehmende Wüstenbildung in China

"Circle of Blue" berichtet über die am stärksten von der globalen Wasserkrise betroffenen Gebiete - die Steppe in der Inneren Mongolei wächst

China - Starke Staub- und Sandstürme aus der Inneren Mongolei legen Flughäfen lahm, verdunkeln den Himmel und bereiten Millionen von Menschen in ganz Ostasien in jedem Frühjahr Atembeschwerden. Im "Reign of Sand", dem neuen Multimediabericht der Initiative Circle of Blue wird dies dramatisch aufgezeigt. Die Stürme nehmen an Intensität und Häufigkeit zu, ihre primären Auslöser sind die sich verstärkenden Dürren in Nordchina sowie die falsche Bewirtschaftung der grössten Grasgebiete der Welt.

"Das Problem ist weitaus grösser als nur einen Landstrich dem Steppensand zu überlassen", erklärt J. Carl Ganter, Direktor von "Circle of Blue", einem von Journalisten initierten weltweiten Projekt, das der Welt Nachrichten und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Wasser zugänglich machen soll. "Wir sind Augenzeugen einer kritischen internationalen, ökonomischen und umweltpolitischen Geschichte, die Folgen für uns alle mit sich bringt."

Während sich China auf die im August stattfindenden Olympischen Sommerspiele vorbereitet, richtet sich das internationale Augenmerk in zunehmendem Masse auf das Thema der Luftverschmutzung des Landes. Hauptziel ist es, den Smog in Ballungszentren, verursacht durch Fahrzeug- und Kohleemissionen, zu reduzieren, Chinas Sandstürme stellen allerdings eine ebenbürtige Bedrohung für die Luftqualität und die menschliche Gesundheit dar. Die Sandstürme können oftmals eine Windstärke von 80 Meilen pro Stunde erreichen und tagelang andauern. Zusammen mit der Wasserknappheit und der daraus resultierenden Wüstenbildung zeigen diese Stürme die Last, die Chinas ökonomische Entwicklung der Umwelt des Landes und seinen 1.3 Milliarden Menschen auferlegt hat.

"Reign of Sand" erscheint zu einer Zeit, in der Chinas Frühlingsstürme einsetzen. Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Schwere und Häufigkeit der Sandstürme die sich verschlechternden Bedingungen reflektiert: ein weitaus trockeneres Klima, Winde mit zunehmender Stärke, Wasserknappheit, übermässige Abgrasung, Bevölkerungszuwachs und ein Konflikt zwischen Nomadenführern und der Regierung zu Fragen des Herden- und Weidenwirtschaft.

Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge wird die weltweite Bevölkerung innerhalb der nächsten zwanzig Jahre zu zwei Dritteln in Gebieten mit Wassermangel leben.

Als ein gemeinnütziges Projekt des in Oakland in Kalifornien ansässigen Pacific Institute (http://www.pacinst.org), erstattet "Circle of Blue" Berichte zu Problemen der weltweiten Süsswasserkrise samt Lösungsansätzen. Dabei arbeiten Talente aus dem Journalismus, der Wissenschaft, sowie der Daten- und Designbranche zusammen. "Circle of Blue" ist ein Mitgliederprojekt der Clinton Global Initiative (http://www.clintonglobalinitiative.org). "Reign of Sand" wurde unter Mithilfe des China Environment Forum (http://www.wilsoncenter.org/cef) am Woodrow Wilson International Center for Scholars, einem in Washington ansässigen Forschungsinstitut, das sich auf globale Angelegenheiten spezialisiert hat, iniziert.


Website: www.circleofblue.org



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /