Positive Bilanz bei Expertentreffen zu Geothermie

Unterschiedliche Nutzungen gemeinsamer geothermischer Energievorkommen in Österreich, Ungarn, Slowenien und der Slowakei

Nach Ablauf der ersten Häfte des dreijährigen Projekts "TRANSENERGY - Transboundary Geothermal Energy Resources of Slovenia, Austria, Hungary and Slovakia" ziehen die ExpertInnen nach einem gemeinsamen Treffen in Laibach (13. - 14. September 2011) vorläufig eine positive Bilanz und zeigen einmal mehr weitere Optionen auf.

Derzeit nutzen 28 österreichische, 20 slowenische, 20 slowakische und 104 ungarische Nutzer geothermale Energie in jenen Regionen, deren Fläche sich über mehrere Länder erstreckt, wie zum Beispiel dem Wiener Becken, dem pannonischen Becken oder die Region der südöstlichen Steiermark. Im Vordergrund steht die Nutzung von warmem Wasser im Ausmaß von jährlich 30 Mio m3. Das Thermalwasser wird im überwiegendem Maße für balneologische Zwecke verwendet. In Ungarn werden Wässer mit Temperaturen unter 30Grad, die per definitionem ebenfalls als Thermalwässer anzusprechen sind, auch als Trinkwässer genutzt. Die Nutzung warmen Wassers für die Gewinnung elektrischer Energie wird derzeit nur in Österreich in einem Pilotprojekt betrieben.

Es konnte auch klar gezeigt werden, dass 85% des Thermalwassers, bedingt durch geringen Druck in den Gesteinsschichteen, durch Pumpen generiert werden muss. Handlungsbedarf wirden vor allem nach der Nutzung der Thermalwässer geortet. Vielfach werden diese Wässer in die Vorfluter der Oberflächengewässer eingeleitet. Hier stellen sie auf Grund ihrer Mineralisation und auch der erhöhten Temperatur eine Bedrohung der Ökosysteme dar.

Lediglich ein bis zwei Thermalwassernutzungen pro Land reinjezieren die Wässer in den Untergrund und führen sie damit einem Kreislaufsystem zu. Die hierbei notwendigen Monitoringsysteme werden in den jeweiligen Ländern unterschiedlich gehandhabt.

Alles in allem zeigt sich einmal mehr der Bedarf grenzüberschreitender Konzepte. Diese sind vor allem notwendig, da idente Thermalwasserkörper von verschiedenen Ländern auf unterschiedlich genutzt werden. Für die Zukunft eröffnet sich eine Reihe positive Aspekte, vor allem vor dem Hintergrund der Reduktion von CO2, in Hinblick auf einem nachhaltigen Energie-Mix bis zum Jahr 2020.

"Die Aufgabe der ExpertInnen in der zweiten Projkethälfte wird sein, geothermale Modelle und Szenarien zu entwickeln, die eine nachhaltige und auch ökologische Nutzungen der Ressourcen, quer über alle Grenzen hinaus ermöglicht", so Annamária Nádor (Geol. Dienst Ungarn), Projektleiterin von " TRANSENERGY " zusammen mit dem Hydrogeologen Gerhard Schubert (Geologische Bundesanstalt, Wien).

Das Projekt "TRANSENERGY - Transboundary Geothermal Energy Resources of Slovenia, Austria, Hungary and Slovakia" wird im Rahmen des Programms Central Europe (2010-2013) durchgeführt und von ERDF kofinanziert.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /