© Christoph Chorherr / Bild 3
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Nachlese Science Event 2011 - Raum für alle(s)?

Wie können die unterschiedlichen Bedürfnisse an den Raum unter einen Hut gebracht werden?

Wien - Mit dieser Frage beschäftigte sich der zehnte Science Event am 10. November im RadioKulturhaus. Veranstalter war der Risiko:dialog von Umweltbundesamt und Radio Österreich1.

Raum - Fläche - Boden

Für Hans Heinrich Blotevogel, Professor für Raumentwicklung an der Technischen Universität Dortmund bedeuten die vier Megatrends - Globalisierung, demografischer Wandel, Klimawandel sowie Mobilität & Energie - Risiken und Handlungserfordernisse. Die zentrale Aufgabe der Raumentwicklung sieht er in der Anpassung an den Klimawandel. Sein Fazit: Politische Entscheidungen müssen trotz ungewisser Rahmenbedingungen getroffen werden.

Professor Winfried Blum von der Universität für Bodenkultur mahnte in seiner Keynote, zu einem sorgsamen Umgang mit Agrarböden bester Qualität.

Bedürfnisse

Beate Jessel, Direktorin des Bundesamtes für Naturschutz in Deutschland widmete sich der ambivalenten Rolle von Biodiversität, die Bedürfnisse an den Raum hat und gleichzeitig Bedürfnisse erfüllt.

Für Bernhard Müller, Leiter des Leibnitz-Instituts für ökologische Raumentwicklung sind Silver Economy, Ehrenamt und lebenslanges Lernen
Chancen einer älter werdenden Bevölkerung.

Edwin Deutsch, Professor für Wirtschaftsmathematik an der Technischen Universität Wien erklärte, dass die Produktivität einer Region umso höher ist, je
vielfältiger die Aktivitäten in dieser Region sind.

Best practice Beispiele

Brigit Wehrli-Schindler, Direktorin der Stadtentwicklung Zürich stellte ein Projekt der Metropolitankonferenz Zürich vor, in dem der Metropolitanraum als Parklandschaft gestaltet wird. Jörg Knieling von der HafenCity Universität Hamburg erläuterte, dass in Hamburg (Umwelthauptstadt 2011) über Klimawandel und Anpassung intensiv diskutiert wird. Da das Thema mit Unsicherheiten behaftet ist, erachtet er den Dialog zwischen PolitikerInnen und BürgerInnen als besonders notwendig.

Podiumsdiskussion

In der von Klemens Riegler-Picker, dem Geschäftsführer des Ökosozialen Forums moderierte Podiumsdiskussion widmeten sich die ReferentInnen sowie Maria Vassilakou, Wiener Vizebürgermeisterin, Ulrike Böker, Bürgermeisterin der oberösterreichischen Gemeinde Ottensheim und Heinz Fassman von der Universität Wien möglichen Handlungsräumen.

Maria Vassilakou betonte die Notwendigkeit guter Kooperationsstrukturen zwischen Wien und dem Umland. Den Schutz von Erholungsgebieten und landwirtschaftlichen Flächen sowie den Naturschutz nannte sie als gemeinsame Anliegen. Ulrike Böker meinte, dass die Gemeinden qualitätsvolle Beratung durch ExpertInnen brauchen. Heinz Fassmann sieht die Einbindung von unterschiedlichen Anspruchsgruppen und daraus resultierende Kooperationen als
Erfolgsfaktoren.

Veranstalter des zehnten Science Event waren das Umweltbundesamt und Radio Österreich 1 im Rahmen des Risiko:dialog. Der Risiko:dialog ist eine wachsende Community, die zur Meinungsbildung in spannenden gesellschaftlichen Prozessen beiträgt. Dies passiert im Netzwerk.Risiko:dialog-PartnerInnen, MitveranstalterInnen und SponsorInnen des Science Events: Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ), Lebensministerium, Austrian Power Grid AG (APG), Universität für Bodenkultur (BOKU), Bundesamt für Naturschutz
Deutschland (BfN), Stadt Wien, Ökosoziales Forum Österreich, Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK), Wien Energie, die OMV und DER STANDARD.

GastautorIn: Sabine Enzinger /Umweltbundesamt für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /