© resistanceforpeace  - Der Eingang wurde zugekettet
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Haupteingang der Bank Austria zugekettet

Protest gegen die Finanzierung des AKW Mochovce

Wien- Gestern haben Aktivisten der NGO "Resistance for Peace" den Haupteingang der Bank Austria /UniCredit in der Schottengasse 6-8, 1010 Wien zugekettet.
Vier Meter lange Ketten blockierten im Foyer den Stiegenaufgang zur Kassenhalle.
Auf Tafeln war zu lesen: "Bank Austria /UniCredit-STOPP FINANZIERUNG AKW MOCHOVCE" und "UniCredit: STOP AL FINANZIAMENTO DELL'IMPIANTO NUCLEARE DI MOCHOVCE!". An Kunden wurden Informationsblätter verteilt.

Der Protest der Aktivisten richtet sich gegen die Finanzierung des Ausbaues der Blöcke 3 & 4 des Atomkraftwerkes Mochovce. Gefordert wird, dass die Bank Austria/UniCredit den Kredit für den Mochovce-Betreiber SE (Slovenské Elektrárne) sofort zurückzieht und die Geschäftsbeziehungen zu SE beendet.

Der UniCredit/Bank Austria-Kunde SE (Slovenské Elektrárne) ist Betreiber der AKW´s Mochovce und Bohunice und hat einen Atomstromanteil von 77,32 % (Wert im Jahr 2010, Quelle: Radko Pavlovec) in der Eigenproduktion. Das AKW Mochovce ist eines der gefährlichsten AKW´s weltweit, da es über kein Containment verfügt, einen veralteten Technologiemix verwendet und zudem auf einer Erdbebenlinie gebaut ist.

Bank Austria agiert unseriös

In einer Sitzung im November 2011 mit mehreren Umweltschutzorganisationen versuchte die Bank Austria vorzugeben, dass von ihnen der Ausbau der Blöcke 3 & 4 des AKW-Mochovce nicht finanziert werde, sondern lediglich ein laufender Betriebsmittelkredit bestehe. Über die Höhe des Kredits gab es keine Auskunft. Es wurde aber bestätigt, dass die Bank Austria nicht kontrollieren könne, wie SE (Slovenské Elektrárne) die Kreditgelder verwendet. In einer APA-OTS Aussendung (20.12.2011) versuchte die Bank Austria die SE, den Betreiber von Atomkraftwerken, mittels statistischen Rechenschiebereien zu verharmlosen.

"Laut Bank Austria soll SE (Slovenské Elektrárne) einen Anteil von unter 40 % Atomstrom in deren Energieproduktion haben. Diese Angaben sind offensichtlich der Versuch, einen Betreiber von Atomkraftwerken schönzureden und zu verharmlosen. SE produziert in Wirklichkeit über 77 % Atomstrom (Wert aus 2010). Die Bank Austria betreibt somit eine gezielte und unseriöse Irreführung der Kunden." empört sich Peter Rosenauer, Obmann von "Resistance for Peace".

Atomkraftwerke sind "Verbrechen an der Menschheit"

"Resistance for Peace" und "Antiatom Szene" betrachten das Betreiben von Atomkraftwerken und jegliche Unterstützung dafür als "Verbrechen an der Menschheit", da der Uranabbau, unsichere Betriebsanlagen, die ungelöste Endlagerung sowie die nebenher gehende Produktion von waffenfähigen Plutonium tausende kommende Generationen massiv belasten werden.

Die erst kürzlich von "Antiatom Szene" veröffentlichten Ergebnisse einer internationalen Studie des Profundo-Instituts zeigen darüber hinaus auf, dass UniCredit bereits in den Jahren 2000-2009 (siehe:
http://new.antiatomszene.info/index.php/mediathek/downloads?func=startdown&id=107) die Atomindustrie mit 2,28 Milliarden Euro versorgte. Die Osteuropageschäfte hierfür werden in der Regel von der Bank Austria abgewickelt. "Offensichtlich ist die ablehnende Haltung der Mehrheit der Menschen betreffend Atomkraftwerke von der Bank Austria völlig ignoriert worden", stellt Elvira Pöschko, Obfrau von "Antiatom Szene" fest.

GastautorIn: Elvira Pöschko für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /