© michaela Weber pixelio.de
© michaela Weber pixelio.de

Fast 30 % mehr Offshore Windenergie im Jahr 2011 in Europa

Die österreichische Zulieferindustrie ist vorne mit dabei

Brüssel- Der europäische Windenergieverband (EWEA) hat heute seine jährliche Offshore Statistik in Brüssel veröffentlicht. Die Zuwächse im Bereich Offshore-Wind sind gewaltig: 2011 gingen 235 neue Offshore Anlagen mit einer Gesamtleistung von 866 Megawatt (MW) ans Netz Neun Offshore Windparks mit einer beachtlichen Gesamtleistung von 2.375 MW sind im Moment in Bau.


"Die österreichischen Zulieferindustrie ist ganz vorne mit dabei", freut sich Mag. Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, und weiter: "Auch im Offshore Geschäft kann Österreich mit Weltmarktführern aufwarten." Das weltweite Exportvolumen österreichischer Firmen im gesamten Windbereich ist weit höher als 500 Mio Euro.

Insgesamt sind in der gesamten EU zur Zeit 1.371 Offshore Anlagen in Betrieb - eine Kapazität von 3.813 MW in 53 Windparks in 10 Ländern. "Das entspricht einem Zuwachs von fast 30 %", sagt Moidl. Neun Offshore Windparks mit einer Gesamtleistung von 2.375 MW sind im Moment in Bau. Das entspricht mehr als 62 % der gesamten installierten Leistung. Der Großteil des Ausbaus 2012 fand in britischen Gewässern statt. Der Anlagenhersteller Siemens lieferte 80 % der 866 MW.

Die österreichische Zulieferindustrie exportiert derzeit jährlich Windkraftanlagenteile im Wert von weit mehr als 500 Mio Euro. Einige Firmen sind Weltmarktführer in ihrer Sparte.

"Aber auch im Offshore-Windgeschäft sind österreichische Firmen vorne mit dabei", freut sich Moidl. Eine dieser aufstrebenden Firmen ist beispielsweise Palfinger. Sie fertigt hochwertige Kräne, die für die Betriebsführung bei Windkraftwerken am Meer unbedingt notwendig sind. "In den vergangenen Jahren hatten wir einen Marktanteil von grob 50 %. Basierend auf dem starken Auftragseingang im Jahr 2011 wird PALFINGER WIND die Position als Marktführer bei Offshore Windkranen in Zukunft noch weiter ausbauen können", meint Thomas Nitsch, Managing Director von Palfinger Marine- und Beteiligungs-GmbH, und führt weiter aus: "Beispielhaft für den enormen Erfolg der Offshore Windkransparte bei Palfinger sind mehrere Großaufträge, die letztes Jahr gewonnen wurden." Lieferverträge für mehr als 620 Plattformkräne wurden bereits unterzeichnet. Die Auslieferung eines Teils dieser Aufträge hat bereits begonnen. Palfinger zählt seit Jahren zu den international führenden Herstellern hydraulischer Hebe-, Lade- und Handlingsysteme. Als multinationaler Konzern mit Sitz in Salzburg erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2010 einen Umsatz von rund 650 Millionen Euro und beschäftigt zirka 5.550 MitarbeiterInnen.

Eine weitere österreichische Firma, die im Offshore-Windgeschäft stark engagiert ist, ist die Liebherr-Werk Nenzing GmbH in Vorarlberg. "Die Liebherr-Werk Nenzing GmbH ist ein starker Partner für die Windindustrie", berichtet Mag. Wolfgang Pfister, Head of Marketing der Liebherr-Werk Nenzing GmbH, und erläutert: "Der Entwicklung immer leistungsstärkerer Anlagen und immer höherer Türme begegnet Liebherr mit leistungsoptimierten Kranen und neuen Auslegersystemen, die auf die Bedürfnisse der Windindustrie abgestimmt sind. Auch für die Aufstellung von Windkraftanlagen auf See bietet Liebherr überzeugende Lösungen. Aufgrund der stark wachsenden Offshore Windindustrie hat Liebherr eine eigene Schwerlastkranserie entwickelt. Eine der jüngsten Kranauslieferungen betrifft den neuen Offshore-Schwerlastkran vom Typ CAL 64000 mit einer maximalen Tragkraft von 1500 Tonnen."

Von den weit mehr als 90.000 MW Windkraftleistung, die in Europa sauberen Windstrom liefern, steht lediglich knapp ein Prozent (866 MW) Offshore. "Trotz der positiven Entwicklung beim Offshore Ausbau wird der Schwerpunkt des europäischen Windkraftausbaus weiter an Land stattfinden", erklärt Moidl.

In Österreich sind Anfang 2012 656 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 1.084 MW in Betrieb. Durch die jährliche heimische Stromproduktion aus Windkraft von derzeit rund 2,2 Milliarden Kilowattstunden können mehr als 620.000 Haushalte mit sauberem Windstrom versorgt werden.

Quelle: EWEA und IG Wind


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /