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Vorarlberg investiert in Wasserkraft

600 Millionen Euro: Partnerschaft zwischen Illwerken und EnBW ermöglicht Millionen-Investitionen in Vorarlberg - LH Wallner: "Historischer Beschluss"

Die Vorarlberger Illwerke AG ist durch langfristige Verträge mit der EnBW verbunden. Der baden-württembergische Energieversorger sichert sich dadurch 50 Prozent der Speicher- und Regelenergie aus den Kraftwerken der Illwerke, beteiligt sich dafür aber auch in diesem Umfang an den Jahreskosten des Vorarlberger Stromproduzenten. Nun haben sich der Vorstand der Illwerke und die Verantwortlichen der EnBW auf eine Vertragsverlängerung um zehneinhalb Jahre bis 2041 geeinigt - für Landeshauptmann Markus Wallner "ein historischer Beschluss".

Die EnBW errichten mit den Illwerken das Obervermuntwerk II und das Rellswerk. Der deutsche Energiekonzern beteiligt sich finanziell auch an den Erweiterungen der Umspannanlage Bürs. "Insgesamt geht es dabei um ein Investitionsvolumen von rund 600 Millionen Euro. Das bedeutet eine beträchtliche Wertschöpfung für Vorarlberg und erhöht die Versorgungssicherheit", betonte Landeshauptmann Markus Wallner als Eigentümervertreter im Pressefoyer am Dienstag.

Durch die Partnerschaft mit der EnBW - das heißt mit der Vermarktung von 50 Prozent des Energiedargebots auf Jahreskostenbasis mit Gewinnzuschlag und 50 Prozent Eigenvermarktung - sei bis 2041, also auf fast 30 Jahre hinaus eine optimale Risikostreuung gegeben, führte Illwerke-Vorstandsvorsitzender Ludwig Summer aus. Mit der schnell zur Verfügung stehenden Spitzenenergie sei die Illwerke-VKW-Gruppe "die Energiefeuerwehr für den Süden Deutschlands".

Obervermuntwerk II: Viel Leistung, umweltfreundliche Technik

Obervermunt II wird das zweitstärkste Kraftwerk der Vorarlberger Illwerke AG. Mit seiner installierten Nennleistung von 360 Megawatt wird es die Engpassleistung der Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee im Turbinenbetrieb um rund 21 Prozent von 1.698 auf 2.058 Megawatt und im Pumpbetrieb um rund 36 Prozent von 999 auf 1.359 Megawatt erhöhen. Die Anlage wird als Kavernenkraftwerk ausgeführt. Der Schwerpunkt der Energieerzeugung liegt in der Bereitstellung von hochwertiger Spitzen- und Regelenergie. Das Wasser kann bei Bedarf aus dem Vermuntsee jederzeit wieder in den Silvrettasee zurück gepumpt werden. Die Bauzeit beträgt rund fünf Jahre und könnte 2018 mit dem Probebetrieb der Anlage abgeschlossen werden.

Rellswerk

Die Vorarlberger Illwerke AG beabsichtigt, im Bereich der Rellskapelle den oberen Rellsbach zu fassen und im Lünerseewerk zu nutzen. Durch die Nutzung des Wassers ab der 1.450 Meter hoch gelegenen Rellskapelle anstatt ab der bestehenden Rellsbachfassung auf 1.000 Meter wird zusätzlich Primärenergie von rund 18 GWh/Jahr gewonnen. Gleichzeitig erhöht sich die Erzeugung von hochwertiger Spitzen- und Regelenergie im Lünerseewerk in der Größenordnung von etwa 40 GWh/Jahr. Mit dem Baubeginn wird 2013 gerechnet.

Die Landesregierung hat dieser Einigung zwischen EnBW und den Illwereken in ihrer heutigen Sitzung (Dienstag, 7. Februar) per Regierungsbeschluss zugestimmt. Die Vereinbarung wird nun dem Vorarlberger Landtag zur Beschlussfassung vorgelegt.


Quelle: Landespressestelle Vorarlberg


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /