© IG Windkraft
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Nur ein neues Windkraftwerk für Tschechien

In Tschechien wurde im vorigen Jahr nur ein einziges Windkraftwerk gebaut - Es könnte sein, dass die Tschechische Republik ihre EU-Verpflichtungen bis zum 2020 nicht erfüllen kann

Prag- In Europa wurden im Vorjahr Windkraftwerke mit einer Leistung von mehr als 10.000 MW errichtet- das ist in etwa die fünffache Leistung des tschechischen Atomkraftwerkes Temelin. In der Tschechischen Republik sieht es im Gegensatz dazu mit Windkraft momentan nicht gut aus. Im gesamten vorigen Jahr wurde in Tschechien nur ein Windkraftwerk mit einer Leistung unter 2 MW errichtet.


Die Führung in Europa mit mehr als 2GW Windzuwachs ist Deutschland, die Windkraftwerke in Deutschland erreichen eine Leistung von fast 29 GW.

In der Tschechischen Republik stagniert der Bau der Windkraftwerke und die installierte Leistung der Windkraftwerke sinkt jedes Jahr. Im Jahre 2009 wurden Windkraftwerke mit der Leistung von 23 MW errichtet, im Jahre 2008 mit einer Leistung von 44 MW und im Jahre 2007 sogar 62 MW. ‘Man kann klar sehen, wie sich der Windtrend in den letzten Jahr verlangsamt. Es ist eine Folge der regionalen, aber auch auch der staatlichen Politik,’ kommentiert Michal Janecek, Vorsitzender der Tschechischen Gesellschaft für Windenergie - CSVE, die Entwicklung . Insgesamt gibt es nun in Tschechien Windkraftwerke mit einer Leistung von 217 MW.
Die Stagnation im Bereich des Ausbaus von Windkraft könnte der Tschechischen Republik nur Probleme. Auf diesen Ausbau verlässt sich nämlich auch der Nationale Aktionsplan der Regierung, laut dem die Tschechische Republik einen 13,5 %-igen Anteil der erneuerbaren Energieträger bis zum Jahr 2020 erreichen soll. Der Plan rechnet bei Windkraft mit einer Gesamtleistung um 750 MW, obwohl es in der Tschechischen Republik laut CSVE Bedingungen für die doppelte Kapazität geben würde. Bei der jetzigen Entwicklung sieht aber sogar der Bau von 500 MW – Kapazitäten, die neu errichtet werden müssten, um die EU-Ziele zu erreichen, unrealistisch aus. ‘Es ist möglich, dazu wäre aber ein Impuls von oben notwendig,’ sagt Janecek und erzählt, dass eine Menge von schon vorbereiteten Projekten wegen bürokratischen Hindernisse derzeit stehen.

Eine derzeit ungünstige Situation für Investoren bestätigen auch andere Firmen. Die Gesellschaft CEZ rechnet deswegen nur mehr mit dem Bau von Windkraftwerken im Ausland. Vor kurzem kaufte sie Projekte in Polen mit der Gesamtleistung vin 1.156 MW ein, da die Möglichkeiten in Tschechien zu investieren, derzeit sehr eingeschränkt vorhanden sind.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /