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USA setzen nach 30 Jahren wieder auf Atomkraft

In den USA wurde nun der Bau der ersten neuen Atomreaktoren nach mehr als 30 Jahren bewilligt.

Die Kommissionzur Regulierung der Atomenergie (NRC) hat eine Lizenz für zwei neuen Reaktoren im Staat Georgia vergeben, dies ist erste Lizenz seit 1978, die vergeben wurde. Seit 1979 stoppte der Ausbau der Atomenergie in den USA, nach einer schwerwiegenden Havarie im AKW Three Mile Island in Pennsylvania.
Von fünf Mitgliedern der Atomenergie-Kommission hat nur ihr Vorsitzende Gregory Jaczko gegen die neuen Lizenzen ausgesprochen. Er meinte, die Kommission solle die Folgen des Reaktorunglücks in Fukushima aus dem vorigen Jahr berücksichtigen und diese in die Bedingungen der Lizenz miteinarbeiten.

Die zwei neuen Reaktoren sollen ab August beim schon vorhandenen Atomkraftwerk der Gesellschaft Southern errichtet werden. Sie sollen Baukosten von rund 14 Milliarden US-Dollar haben und 2016 oder 2017 in Betrieb gehen. Errichter ist die Firma Westinghouse, die US-Regierung hat der Firma Southern Garantien für Kredite in der Höhe von 8,3 Milliarden Dollar angeboten.
Atomkraftwerke erzeugen derzeit rund 20% des US-amerikanischen Stromes. Das Interesse für den Bau von Atomkraftwerken war in den USA vor rund 10 Jahren besonders hoch, damlas reichten die amerikanischen Stromgesellschaften eine Reihe von gewünschten Baugenehmigungen für neue Reaktoren ein, nun ist dieses Interesse eher gesunken, da es nicht nur eine niedrigere Stromnachfrage wegen der Wirtschaftskrise, einen Mangel an Finanzen und eine starke Unsicherheit nach dem Unglück in Fukushima gibt.


Kritik daran gibt es bereits in mehreren Ländern, darunter auch in Deutschland. der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat den geplanten Neubau scharf verurteilt. "Wer nach den nuklearen Katastrophen in Harrisburg, Tschernobyl und Fukushima neue Atomkraftwerke genehmigt, hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden", kritisiert BBU-Vorstandsmitglied Udo Buchholz.


In der Bundesrepublik finden am morgigen Samstag (11. Februar) bundesweit rund 150 Veranstaltungen zum Gedenken an die Opfer der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima statt. Gleichzeitig soll mit den Aktionen gegen die noch immer laufenden Atomanlagen in der Bundesrepublik demonstriert und zur Teilnahme an den zentralen Fukushima-Demonstrationen am 1. Jahrestag der japanischen Reaktorkatastrophe (11. März) mobilisiert werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /