© André Künzelmann/UFZ
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Einzigartiges regionales Energie-Projekt aus einer Kombination von Erdwärme und Biomasse für Neukirchen a.d. Vöckla eröffnet

Zukunftsweisendes Projekt

Nach einer Bauzeit von nur fünf Monaten ging nun die umweltfreundliche Erdwärme aus der RAG Bohrung Mühlleiten ML-002 ans Netz. In Kombination mit dem Biomasse Heizwerk der Bioenergie Neukirchen können nun ca. 100 Haushalte in der Gemeinde Neukirchen a.d. Vöckla mit der umweltfreund-lichen Wärme aus 2.850 Metern Tiefe versorgt werden. Mit einer maximalen jährlichen Wärmeproduktion von 3.500 MWh können damit bis zu 450 Tonnen CO2 eingespart werden. Die Wärmeversorgung aus Erdwärme punktet mit vielen Vorteilen: sie spart nicht nur CO2 ein, sondern ist auch effizient und preisstabil. Die umweltfreundliche Erdwärme ist vollkommen unabhängig von Schwankungen, denen etwa Wind- und Sonnenenergie unterliegen, wird direkt vor Ort gewonnen und genutzt, der Transport erfolgt unterirdisch und unsichtbar. Damit werden die Wege kurz gehalten und auch so die Umwelt geschont. "Unsere Tiefe Erdwärmesonde in Neukirchen in Kombination mit der Biomasseanlage ist ein Vorreiterprojekt in Oberösterreich", betont RAG Generaldirektor DI Markus Mitteregger, denn "Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ist uns besonders wichtig." Vorstandsdirektor Ing. Kurt Sonnleitner erklärt, dass "jede unserer Bohrungen in Zukunft in der lokalen Gemeinde für Erdwärme genutzt werden könnte und die Abhängigkeit von Energieimporten reduzieren kann." Für das Biomassewerk Neukirchen ist die Erdwärme der RAG eine ideale Ergänzung, da es in Verbindung mit der Erdwärmesonde kontinuierlicher und damit effizienter und wirtschaftlicher betrieben werden kann.

Für die Gemeinde Neukirchen a.d. Vöckla ist das umweltfreundliche Energieprojekt zukunftsweisend. Bürgermeister Franz Zeilinger betont: "Die Zusammenarbeit mit der RAG in Sachen Wärmeerzeugung ist für uns ein idealer Bestandteil einer zukunfts-fähigen, regionalen Energieversorgung in unserer Gemeinde." Zwtl.: Nachhaltige und umweltfreundliche Energienutzung Die nachhaltige Nutzung der heimischen Erdöl- und Erdgasressourcen ist das wichtigste Ziel der RAG. Dazu gehört auch die geothermische Nachnutzung von Bohrungen, bei denen weder Erdöl noch Erdgas gefunden werden konnten oder keine wirtschaftliche Produktion mehr zu erwarten ist. Eine davon ist die RAG Bohrung Mühlleiten ML-002 im Gemeindegebiet von Neukirchen a.d. Vöckla. Diese wurde 2009 fertig gestellt und war aus Sicht der Erdöl- und Erdgasförderung nicht wirtschaftlich nutzbar. Mit einer Tiefentemperatur von 105GradC ist die 2.850 Meter tiefe Bohrung aber ideal geeignet für die Gewinnung von "Erdwärme" - eine der umweltfreundlichsten und nachhaltigsten Energieformen überhaupt, da sie dauerhaft und ohne Schwankungen zur Verfügung steht. In den letzten fünf Monaten wurde die Bohrung Mühlleiten nun zu einer "Tiefen Erdwärmesonde" (TEWS) ausgebaut. Gleich dem Prinzip der oberflächennahen Erdwärmesonden bei Einfamilienhäusern wird dabei Erdwärme aus dem Untergrund gewonnen. Aufgrund der wesentlich höheren Gesteinstemperaturen in 2.850 Metern Tiefe ist der Wirkungsgrad der "Tiefen Erdwärmesonde" aber wesentlich höher. Die Temperatur steigt alle 30 Meter Tiefe um 1GradC - zusätzlich zur durchschnittlichen Oberflächentemperatur. In einem geschlossenen System wird die im Gestein enthaltende Wärme mittels aufbereitetem Wasser an die Oberfläche gefördert. Mit einem Wärmetauscher wird dem erwärmten Wasser die Energie entzogen. Durch die Rückführung des abgekühlten Wassers entsteht so ein erneuerbarer Energiekreislauf. Die gewonnene Wärme wird über eine etwa 1.000 Meter lange unterirdische Verbindungsleitung am Ortsrand von Neukirchen an die Bioenergie Neukirchen geliefert, die in der Ortschaft Neukirchen a.d. Vöckla ein Biomasseheizwerk samt Nahwärmenetz betreibt. Die Nutzung der "Tiefen Erdwärmesonde" in Neukirchen ist beispielgebend für weitere Projekte der RAG, die sich in Vorbereitung befinden. Zwtl.: Bioenergie Neukirchen Die Bioenergie Neukirchen beschäftigt sich schon seit dem Jahr 2000 damit, den Ort mit umweltfreundlicher Energie zu versorgen. So ist es gelungen im Jahre 2004 mit dem Biomasse-Heizwerk in Betrieb zu gehen, mit dem bereits eine Vielzahl an Gebäuden durch den Einsatz von eigenem Nutzholz geheizt werden können. Die Genossenschaft besteht aus 19 Mitgliedern, die sich vorwiegend aus Landwirten der Umgebung zusammensetzt.


Zur Ergänzung hat sich die Bioenergie entschlossen, ein Abkommen mit der RAG zu treffen, bei dem 1/3 der Wärme für die Kunden mittels der Tiefen Erdwärmesonde erzeugt werden kann. Damit kann die wirtschaftliche Effizienz der Biomasse-Anlage erhöht werden. Durch die Partnerschaft mit RAG konnte das Netz um 1.000 Meter erweitert werden und trägt zu einer Absicherung der Anlage bei.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /