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Umwelt: Sauberes Wasser in den meisten Feriengebieten in der EU

92,1 % erfüllen festgelegte Mindeststandards für Wasserqualität

Brüssel – Gute Nachrichten, falls Sie in diesem Sommer einen Strand­urlaub in Europa planen. 92,1 % der Badegewässer in der Europäischen Union erfüllen inzwischen die in der Badegewässerrichtlinie festgelegten Mindest­standards für Wasserqualität. Hierzu gehört auch der Serpentine Lake in London, in dem mehrere olympische Wettbewerbe ausgetragen werden, unter anderem das Freiwasser-Langstreckenschwimmen und das Schwimmen im Rahmen der Triathlonwettkämpfe.

Die Ergebnisse sind dem jüngsten Jahresbericht der Europäischen Umweltagentur und der Europäischen Kommission über die Qualität der Badegewässer entnom­men, in dem die letztjährige Wasserqualität von mehr als 22 000 Badegebieten an Stränden, Flüssen und Seen in ganz Europa beschrieben ist.

Umweltkommissar Janez Potočnik erklärte: ‘Ich freue mich, dass die Qualität der europäischen Badegewässer insgesamt kontinuierlich hoch ist und sich seit dem letzten Jahr weiter verbessert hat. Eine große Mehrheit der Europäer interessiert sich für Wasserqualität und wünscht mehr Informationen zu diesem Thema. Deshalb müssen wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Gewässer für jede legitime Nutzung – vom Baden bis zum Trinken – geeignet sind und dass sich das gesamte Ökosystem der Gewässer in einem guten Zustand befindet.’

Frau Professor Jacqueline McGlade, Exekutivdirektorin der Europäischen Umwelt­agentur, fügte hinzu: ‘Für die europäischen Bürger ist die Wasserqualität an Stränden und anderen Badestellen eine der wichtigsten Umweltfragen. Aber in einigen Ländern gibt es immer noch Probleme mit Umweltverschmutzung aus Landwirtschaft und Abwässern, so dass es größerer Anstrengungen bedarf, um sicheres und sauberes Wasser für die Menschen bereitzustellen.’

Aus dem Bericht geht hervor, dass 77,1 % der Badegebiete eine exzellente Wasserqualität aufweisen, d. h. die strengsten Leitwerte einhalten; dies bedeutet eine Verbesserung um 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 93,1 % der Badegewässer an den Küsten wurden als ‘ausreichend’ eingestuft, d. h. sie liegen innerhalb der weniger strengen zwingenden Werte; das ist ein Anstieg um 1 %. Weniger als 2 % der Badegewässer erfüllten die Anforderungen nicht.

Exzellente Ergebnisse erzielten die Badegebiete in Zypern, Kroatien, Malta und Griechenland. Dort erfüllen mehr als 90 % der Badegewässer die strengsten Leitwerte (ausgezeichnete Qualität), und auch alle anderen Badegewässer liegen innerhalb der zwingenden Werte. Am anderen Ende der Skala weisen die Niederlande, Bulgarien, Lettland, Luxemburg und Belgien einen vergleichsweise geringen Anteil an Badegewässern auf, die die strengen Leitwerte erfüllen, vor allem bei den Binnengewässern.

Die Wasserqualität in den beliebtesten Feriengebieten Europas ist allgemein gut: Mehr als 90 % der Badegewässer erfüllen die zwingenden Werte; in Spanien, Italien und Portugal weisen mehr als 80 % der Badeorte eine ausgezeichnete Wasserqualität auf.

Insgesamt hat sich die Qualität der Badegewässer in der EU seit 1990 erheblich verbessert. Der Anteil der Küstengewässer, die nicht den Vorgaben der Bade­gewässerrichtlinie entsprachen, fiel im Zeitraum von 1990 bis 2011 von 9,2 % auf 1,5 %. Der Anteil der Badegebiete an Binnengewässern, die die zwingenden Werte nicht erfüllten, ging im selben Zeitraum von 11,9 % auf 2,4 % zurück, einen der bislang niedrigsten Werte überhaupt.

Hintergrund

Badegewässer in Europa müssen die in der Badegewässerrichtlinie von 2006 festgelegten Standards erfüllen. Die Richtlinie muss bis Dezember 2014 umgesetzt sein. Die EU veröffentlicht auf Grundlage der von den Mitgliedstaaten bis zum Ende des Vorjahres vorzulegenden Berichte einen jährlichen Gesamtbericht über die Qualität der Badegewässer. Für den diesjährigen Bericht überwachten und meldeten alle 27 Mitgliedstaaten sowie Kroatien, Montenegro und die Schweiz die Qualität der Badegewässer, die meisten Länder wendeten dabei bereits die neuen Bestimmungen an.

Zwei Drittel der Badegebiete liegen an der Küste, die übrigen an Flüssen und Seen. Die meisten Küstenbadegewässer finden sich in Italien, Griechenland, Frankreich und Spanien, während Deutschland und Frankreich die größte Zahl an Binnen­badegewässern aufweisen.

In Labors wurde die Konzentration bestimmter Bakterienarten untersucht, einschließlich intestinaler Enterokokken und Escherichia coli-Bakterien, die auf eine Verschmutzung hauptsächlich aus Abwässern oder Abfallprodukten der Tierhaltung hinweisen könnten. Die Badegebiete werden in drei Kategorien eingestuft: mit den zwingenden Werten konforme, die strengeren Leitwerte erfüllende und nicht-konforme Badegebiete.

Die europäischen Bürger können die Wasserqualität ihres Lieblingsbadeorts unter dem Link Water Information System for Europe (WISE) einsehen. Auf dieser Seite können Daten heruntergeladen und interaktive Karten konsultiert werden. Informationen zum Zustand von Gewässern in der näheren Umgebung können auch auf der Eye on Earth-Website eingeholt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /