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Paukenschlag in Sachen Isel: Gletscherfluss wird Natura 2000-Gebiet

EU-Kommission bestätigt die Ausweisungspflicht für den Gletscherfluss - BürgerInnenbefragung im Virgental läuft damit ins Leere

Wien - "In einem offiziellen Schreiben hat die Europäische Kommission nun rechtzeitig vor den BürgerInnenbefragungen im Virgental bestätigt, was Umweltdachverband, Alpenverein und etliche andere Organisationen und Initiativen seit Jahren behaupteten: Die Isel wird Natura 2000-Gebiet", zeigt sich der ehrenamtliche Präsident des Umweltdachverbandes, Dr. Gerhard Heilingbrunner, erfreut.

In einem am 13. Juni 2012 übermittelten Schreiben heißt es wörtlich:

"Eine endgültige Stellungnahme der zuständigen Kommissionsdienststellen zu der Frage, ob das betreffende Gebiet [Anm: Isel und ihre Zubringer (Tauern- und Kalserbach, Schwarzach)] dem Natura 2000-Netzwerk hinzugefügt werden sollte, kann erst nach einer vollständigen Auswertung aller diesbezüglich verfügbaren und
relevanten Informationen vorgenommen werden. Die vorläufige Prüfung aller vorliegenden Unterlagen liefert jedoch einen deutlichen Hinweis darauf, dass das Flussgebiet der Isel und ihrer Zubringer österreichweit einer der zwei bedeutendsten Vorkommensgebiete des Anhang I - FFH Lebensraumtyps 3230 ("Alpine Flüsse mit Ufergehölzen von Myricaria germanica") darstellt, und daher eine Nachmeldung des Gebietes erforderlich scheint."

"Wir sehen uns in der Stellungnahme der Kommission bestätigt, dass mit europäischem Naturschutzrecht nicht fahrlässig umzugehen ist", so Peter Haßlacher, Leiter der Fachabteilung Raumplanung-Naturschutz des Oesterreichischen Alpenvereins. "Was die aktuellen Kraftwerksplanungen betrifft, bleibt hier nur zu sagen, dass die finanzielle Verantwortung für Planungen bei jenen Köpfen liegt, die fahrlässig auf die falschen Pferde gesetzt und rechtliche Tatsachen mutwillig verleugnet haben. Die Stromexportmaschinen sind damit
perdu."

"Für uns ist klar: Die Rosstäuscherei hat damit ein Ende. Es ist also höchst an der Zeit, dass die Entscheidungsträger der Bevölkerung reinen Wein einschenken und anstelle von unvernünftigen naturunverträglichen Kraftwerksvorhaben auf eine zukunftsorientierte Entwicklung der Region setzen, in der Mensch und Natur im Mittelpunkt stehen, eine Entwicklung, die von vielen Osttirolerinnen und
Osttirolern sowie Freunden dieses Bezirkes gewünscht wird", so Heilingbrunner und Haßlacher abschließend.



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Weitere Infos: Umweltdachverband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /