© Agrarplus- Viele interessante Eindrücke rund um Erneuerbare Energie für die Chinesische Delegation
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Kopieren die Chinesen ganz NÖ?

Erfolgsgeschichte von Biomasse-Nahwärmeanlagen in Niederösterreich schlägt Wellen bis nach China

Niederösterreich - In einer 2 tägigen Tour durch Niederösterreich wurden einer Delegation des chinesischen Landwirtschaftsministeriums erfolgreiche Praxisbeispiele von Biomasse Nahwärmeanlagen präsentiert. NÖ weist immerhin an die 600 solcher Nahwärmeanlagen auf und punktet mit fachlichem Know-how. Die Vertreter aus dem Zentrum für Energie und Umweltschutz des Chinesischen Landwirtschaftsministeriums zeigten sich höchst interessiert. Organisiert und durchgeführt wurde die Fachreise von AGRAR PLUS aus St.Pölten.

Die chinesischen Gäste, unter der Führung von Präsident Cui und Ingenieur Tian, die beide vom Zentrum für Energie und Umweltschutz sind, zeigten sich beeindruckt von den Aktivitäten in Niederösterreich. Erste Station war die Stroh – Fernwärmeanlage der Fernwärmegenossenschaft Stetteldorf. Franz Fischer von der FWG Stetteldorf erklärte die detaillierten Abläufe der Strohernte, der Strohbringung und der Lagerung bis hin zum Kernstück der Anlage, samt Strohkessel inkl. automatischer Beschickung durch eine Krananlage.
Die örtliche Bioenergie NÖ. Anlage in Hafnerbach wurde von Ing. Johannes Eichinger vorgestellt, einem der 5 regionalen Betreiber. Er stellte die Biomasseheizanlage und die zur Versorgung notwendige Hackgutproduktion vor. Vzbgm. Franz Sturmlechner, Vertreter der Marktgemeinde Hafnerbach, schilderte die Erfahrungen der letzten Betriebsjahre als Wärmekunde (Volksschule, Kindergarten, Gemeindeamt), und erklärte die reibungslose Wärmeversorgung auf Basis regionaler Biomasse, die von örtlichen Landwirten stammt. Schließlich wurde auch der Waldlandhof nahe Zwettl, samt seinen innovativen vermarktbaren Produkten, besichtigt.

Von der AGRAR PLUS bekamen die Besucher umfassende Hintergrundinformationen zur Bioenergie NÖ., die als landesweite Biomasse Nahwärme Errichtungs- und Betriebsgenossenschaft agiert. Besonderen Wert legt man hier auf regionalen Effekte, auf kurze Informations- und Stoffwege, sowie auf die Maximierung der Wertschöpfung vor Ort.

Am nächsten Tag wurde - vor der Weiterfahrt der Gruppe nach Polen - die kombinierte Biomasse/Solar- Fernwärmeanlage der FWG Obermarkersdorf von deren Obmann Werner Grolly vorgestelltt. Hier wurde unter anderem auf die Besonderheit der großflächigen thermischen Solaranlage eingegangen. Obmann Grolly schilderte als Mann der ersten Stunde die Entstehung und Beweggründe des Projektes. Bereits in Zeiten günstiger fossiler Energieträger wurde die Entscheidung getroffen, "Energie AUS der Region FÜR die Region" einzusetzen und somit unabhängig von fossilen Energielieferungen zu werden.


Das Interesse der chinesischen Delegation am Thema erneuerbare Energien aus der Region war sehr groß. Zahlreiche Detailfragen der Experten aus dem chinesischen Landwirtschaftsministerium bestätigten dies.

GastautorIn: GW für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /