© Elisa Ross
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Protest gegen den Belo Monte Staudamm während des Erdgipfels in Rio

WWF warnt vor Zerstörung des Amazonasregenwaldes durch Staudammflut

Mehr als 200 Menschen protestierten anlässlich des Erdgipfels in Rio de Janeiro am Ort der Bauarbeiten des umstrittenen Belo Monte Staudamms im brasilianischen Regenwald. Darunter auch Angehörige indigener Völker, Landarbeiter und Fischer, die unter den Folgen Kraftwerks am Xingu besonders leiden würden. Waldexperte Carlos Rittl vom WWF Brasilien appelliert an die Vernunft der brasilianischen Regierung und verweist auf die enormen Potenziale des Landes alternative Energieformen wie Biomasse, Sonnen- und Windenergie auszubauen.

Mit Schaufeln, Hacken und Pickeln bewaffnet marschierte der Protestzug zur Baustelle in San Antonio. Die Aktivisten öffneten symbolisch einen Kanal um den natürlichen Flussverlauf wiederherzustellen. Dazu pflanzten sie 500 Acai-Palmen um das Flussbett zu stabilisieren, das durch die Bauarbeiten bereits beeinträchtigt wurde. Im Anschluss stellten sie 200 Kreuze auf - für jeden Menschen, der im Kampf gegen das Monsterkraftwerk in den letzten Jahren umgekommen ist.

Der Protest anlässlich des UN-Erdgipfels in Rio de Janeiro richtet sich auch gegen die weiteren Riesenkraftwerke, die in der Amazonasregion unter Missachtung der sozialen und ökologischen Bedenken gebaut werden sollen. Antonia Melo, eine der Organisatoren des Protests forderte den sofortigen Baustopp aller Kraftwerke, die den Amazonasregenwald und seine Bewohner in ihrer Existenz bedrohen. "In der Amazonasregion sind in den kommenden Jahren 150 Wasserkraftwerke geplant", warnt Pedro Bara Neto von der WWF-Amazonasinitative. Am Tapajós-Fluss allein sollen mehr als 40 Dämme gebaut werden. Drei Viertel von ihnen beeinträchtigen Naturschutzgebiete oder das Land indigener Völker. Der WWF kritisiert auch die Dämme, die am Madeira-Fluss im bolivianischen Amazonasgebiet errichtet werden sollen.

Der WWF setzt sich für den ganzheitlichen Schutz der Amazonasregion ein, um das zerbrechliche Ökosystem zu erhalten. Dabei sollen besonders die Artenvielfalt und die Wanderrouten der Tiere berücksichtigt werden. "Die Regierung muss einsehen, dass es Grenzen der Wasserkraft am Amazonas gibt, sonst ist der gesamte Lebensraum dort gefährdet", so Bara Neto.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /