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Burgenländer verbrauchen am meisten, Wiener am wenigsten Verkehrsfläche pro Person

Für Verkehr verbaute Fläche in Österreich nimmt doppelt so stark zu wie Bevölkerung. Stopp der Zersiedelung und Reduktion des Flächenverbrauchs für Verkehr

Der Verkehr verbraucht in Österreich immer größere Flächen. 2,4 Prozent der Gesamtfläche Österreichs sind bereits mit Straßen, Parkplätzen und Eisenbahnanlagen verbaut. Im Burgenland ist der Flächenverbrauch pro Kopf am höchsten, in Wien am niedrigsten, macht der VCÖ aufmerksam. Insgesamt verbrauchen die Österreicher vom Baby bis zum Greis für Verkehr im Schnitt 240 Quadratmeter. Die verbaute Fläche wächst stärker als die Bevölkerung. Es braucht eine intelligente Raumordnung, um die Zersiedelung und weite Arbeitswege zu reduzieren, betont der VCÖ.

"2.023 Quadratkilometer sind in Österreich für den Verkehr verbaut. Das entspricht etwa der Fläche des halben Burgenlands. Und es wird kontinuierlich mehr, auf Kosten von freien Flächen sowie Natur- und Erholungsräumen. Seit dem Jahr 2001 ist die für Verkehrszwecke verbaute Fläche um sechs Prozent angestiegen", so VCÖ-Experte Markus Gansterer zur aktuellen VCÖ-Analyse.

Im Bundesländervergleich ist Wien beim Flächenverbrauch für Mobilität pro Person am sparsamsten. Die Wienerinnen und Wiener verbrauchen vom Baby bis zum Greis im Schnitt 33 Quadratmeter Verkehrsfläche, gefolgt von Vorarlberg mit 119 und Tirol mit 186 Quadratmetern pro Person. Den höchsten Flächenverbrauch für Verkehr haben die Burgenländerinnen und Burgenländer, mit 533 Quadratmetern pro Kopf. Das zweitgereihte Bundesland in dieser Rangliste ist Niederösterreich mit 389 Quadratmetern pro Kopf, vor Kärnten mit 346 Quadratmetern Flächenverbrauch. "Das Ranking der Bundesländer spiegelt die Siedlungsdichte wider. Hohe Siedlungsdichte ist verkehr- und damit flächensparender als verstreutes Wohnen. Geringe Wohndichte führt neben der Flächenverschwendung auch zu hohen Erschließungskosten für Gemeinden und Bundesländer. Und zu hohen Mobilitätskosten für die Bewohnerinnen und Bewohner", verdeutlicht Gansterer die Flächeneffizienz von Städten.

Wohnbau-Verdichtung für Gemeinden wesentlich günstiger

Für die Budgets der Gemeinden ist eine hohe Siedlungsdichte kostengünstiger als weit verstreutes Wohnen macht der VCÖ aufmerksam. Die Erschließungskosten für Straßen, Gas, Wasser und Kanal sind bei dispersen Siedlungen rund viermal so hoch wie bei kompakten Siedlungen. Darüber hinaus ziehen weite Entfernungen auch andere Folgekosten nach sich. Etwa für soziale Infrastruktur wie Schultransport oder Heimhilfen müssen Gemeinden mit Streusiedlungen mit jährlichen Kosten von rund 40 Euro pro Person rechnen, im Gegensatz zu weniger als zwei Euro bei kompakten Siedlungen. "Dichtes Wohnen verbraucht weniger Fläche und weniger Energie. Daher sollen nur verkehrsparende Wohnungen gefördert werden", so Gansterer.



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /