© e-monday- Dr. Andreas Hunscher von Langmatz machte der Branche auf dem e-Monday in München Mut und sprach über stadtintegrierte Ladeinfrastruktur
© e-monday- Dr. Andreas Hunscher von Langmatz machte der Branche auf dem e-Monday in München Mut und sprach über stadtintegrierte Ladeinfrastruktur

E-Mobility: Laden muss urban werden

Herausforderungen für die stadtintegrierte Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge

München- Damit Elektroautos nicht der Saft ausgeht, brauchen sie vor allem eines: Strom. Der kommt in Deutschland zwar aus jeder Steckdose, um damit aber E-Autos in Fahrt zu bringen, müssen durchdachte Ladelösungen her. Dr. Andreas Hunscher, Geschäftsführer bei Langmatz, glaubt: ‘Die Lösung für die Ladeinfrastruktur ist nicht die Stahlblechsäule, die man heute schon sehen kann.’ In seinem Vortrag am 25. Juni 2012 beim e-Monday in München stellte er deshalb Ideen für die stadtintegrierte Ladeinfrastruktur der Zukunft vor.

Obwohl Elektromobilität weiter mit Vorurteilen und Kritikern zu kämpfen hat, ist man bei Langmatz davon überzeugt, dass Elektroautos kommen werden. Bei seinem Vortrag verglich Dr. Hunscher die E-Mobilität und den gesamten Energiewandel mit dem Internethype, der trotz der Krise um das Jahr 2000 inzwischen wieder boomt. Deshalb sei es für alle Akteure wichtig, sich auf diesen Boom vorzubereiten und jetzt etwas zu tun. Zwar gebe es am Markt bereits viele Anbieter, jedoch fehle es noch an stringenten Normen für die Ausführung. Auch kostenseitig seien noch viele Hürden zu nehmen: ‘Die Kostenstruktur muss erfolgreiche Geschäftsmodelle erlauben’, so Dr. Hunscher. Für Deutschland sei es möglich, das ‘Tal der Tränen zu verlassen und zum Facebook der Ladeinfrastruktur zu werden.’ Der Schlüssel hierfür sei die Integration von Ladekonzepten in die bestehende Infrastruktur.

In Städten etwa, in denen das Energieversorgungsnetz an Straßenleuchten liegt, könnten diese als Ladepunkte dienen. ‘Die 3,6-kW-Ladung ließe sich damit schnell amortisieren’, sagte Hunscher. Im Hinblick auf die Energiewende und den Ausbau der Kommunikationsnetze böte diese Variante sogar einen weiteren Vorteil: Durch die Integration von Kommunikationspunkten ließe sich die Stromtankstelle am Laternenmast auch als Licht- und Energiemanager nutzen. Ähnliches gilt für Verteilerkästen. Hier könnten beim Telekom-Ausbau neue Energieanschlusssäulen installiert werden, über die eine 3,6-kW-Ladung möglich wäre. ‘Die Hürde hierbei ist die Bundesnetzagentur, die vieles schwerer macht, als es technisch ist’, erklärte Dr. Hunscher.

Ein laut Dr. Hunscher sehr zukunftsfähiger Ansatz sei das induktive Laden: ‘Induktion ist eine hervorragende Lösung, weil sie sich durch einfaches Handling auszeichnet und auch stadtarchitektonisch gut ist.’ Bei all den bereits vorhandenen guten Ideen sei aber vor allem eines wichtig: Es müssen gemeinsame Lösungen gefunden werden.

GastautorIn: Initiatoren e-Monday für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /