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Bioenergie - Fundament der Energiewende

Biomasse-Verband fordert Tarifanpassungen für effiziente Technologien

"Mit einem Anteil von über 50 % an allen Erneuerbaren Energien ist die Bioenergie das Fundament der österreichischen Energiewende. Ohne Bioenergie ist das Erreichen der Ziele der Europäischen Union und damit Österreichs bis 2020 eine reine Illusion.

"Hauptenergieträger der Bioenergie ist nachhaltig erzeugtes und CO2-neutrales Holz aus heimischen Wäldern", stellt Christoph Pfemeter, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes, klar. Auch die Ökostromerzeugung auf Basis fester Biomasse leistet einen wichtigen Beitrag zum österreichischen Strommix. Mit einem Anteil von 3,4 % an der Gesamtabgabemenge (Stand Ende 2011) ist feste Biomasse die wichtigste aller geförderten Ökostromtechnologien, knapp vor der Windkraft. "Ohne Tarifanpassungen erwarten wir insbesondere im kleinen Leistungsbereich jedoch keinen nennenswerten Ökostrom-Ausbau bei Biomasse-Anlagen. Der Hauptgrund sind die stark gestiegenen Energie(holz)preise, die bisher nicht in den fixen Einspeisetarifen entsprechend berücksichtigt wurden", analysiert Pfemeter.

Fokus auf kleinen Leistungsbereich

"Für den weiteren Ausbau der Ökostromerzeugung auf Basis fester Biomasse schlagen wir vor, einen Schwerpunkt auf dezentrale Anlagen mit einer elektrischen Leistung bis 500 kW zu setzen. Die Effizienz eines Standortes ist bei überschaubaren regionalen Versorgungskonzepten und sinnvoller Wärmenutzung in der Regel besser als bei überregionalen Mega-Projekten. In diesem Leistungsbereich arbeiten heimische Unternehmen intensiv an der Weiterentwicklung innovativer Technologien - wie der Holzvergasung. Einen speziellen Tarif sollen Anlagen erhalten, die einen Brennstoffnutzungsgrad von mindestens 70 % erreichen", erklärt Pfemeter. Gerade im Kleinanlagenbereich besteht großes Potenzial bei bestehenden Biomasseheizwerken und Gewerbebetrieben, von der ausschließlichen Wärmeerzeugung auf die kombinierte Wärme- und Stromproduktion umzustellen. Der Brennstoffbedarf würde sich dadurch im Vergleich zur ausschließlichen Wärmeproduktion nur in einem begrenzten Ausmaß erhöhen. Bei optimierten regionalen Versorgungskonzepten und Wertschöpfungseffekten kann mit einer verstärkten Rohstoffbereitstellung aus dem Kleinwald gerechnet werden, womit auch die Rohstoffkonkurrenz zur stofflichen Nutzung reduziert wird.

Daten & Fakten Ökostrom aus fester Biomasse

Mit 31. Dezember 2011 hatten 121 Anlagen mit einer Engpassleistung von 325,4 MW ein aufrechtes Vertragsverhältnis mit der Ökostromabwicklungsstelle OeMAG. Im Jahr 2011 wurden von diesen Anlagen 1.969 GWh Ökostrom eingespeist. Die durchschnittliche Volllaststundenzahl von über 6.050 Stunden zeigt, dass die Ökostromerzeugung auf Basis fester Biomasse einen stabilen und vor allem planbaren Beitrag zur Deckung des heimischen Strombedarfs leistet. Bis 2020 könnte die Anlagenkapazität bei KWK-Anlagen auf Basis fester Biomasse um rund 100 MW elektrische Leistung erweitert werden, sofern es gelingt, die Biomassepotenziale aus dem Wald, der Landwirtschaft und der Abfallwirtschaft zu mobilisieren.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /