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Biogas: Technologie mit Zukunft

Technologien zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen funktioniert nicht über Nacht. Zu warten bis die fossilen Energieträger zur Neige gehen und dann nach neuen Technologien zu rufen ist eine mehr als nur fahrlässige Vorgangsweise.

Die Biogastechnologie aus Biomasse ist eine junge Technologie (5-7 Jahre), und kostet jetzt schon nur ein Drittel von Atomstrom wie ein Bericht des französischen Rechnungshofes (http://www.ccomptes.fr/content/search?SearchText=Kosten+der+Kernener gie) aufdeckt. Seit den 50er Jahren hat die französische Atomindustrie die stattliche Summe von 188 Milliarden Euro gekostet. Mit den Forschungskosten sind das, laut dem 400seitigen Bericht, Kosten von 50 bis 56 Cent pro kWh (http://www.taz.de/!86837/).

Entgegen der Annahme eines freien Marktes bei dem der Marktpreis die tatsächlichen Kosten wiederspiegeln würde, wird die bestehende Energiewirtschaft intensivst durch unterschiedliche Maßnahmen gestützt. So bekam die deutsche Kohlewirtschaft alleine von 1950 bis 2008 ca. 288 Mrd. Euro an direkten und indirekten Zuschüssen. Bei Inkludierung aller tatsächlichen Kosten käme Strom aus Kohlekraft um ca. 8 Cent teurer.

Marktreife zu fordern und dabei die marktverzerrenden Maßnahmen für die restlichen Marktteilnehmer zu verschweigen ist nicht gerade eine Information die man sich von einer "unabhängigen" Behörde erwartet.

Gerade von Vorständen (Walter Boltz) einer Anstalt öffentlichen Rechts (E-Control) sollte der Bürger erwarten können, dass diese nicht Besitzstandswahrer sind, sondern ihre Zeit und Energie in die Bewältigung künftiger Herausforderungen investieren und zukunftsorientiert handeln und informieren. Alleine bei richtiger Information wäre aufgefallen dass der Unterstützungsbedarf für Ökostrom aus Biogas wesentlich niedriger ist als angegeben (alleine 2010 um 25 Mio. Euro). Hoffentlich passieren derartige Lappalien nicht auch bei anderen wichtigen, der Anstalt öffentlichen Rechts übertragenen, Berechnungen.

Quelle: ARGE Kompost & Biogas Österreich

GastautorIn: Franz Kirchmeyr für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /