© Energieagentur.NRW- Bad Fredburg senkt C02-Emissionen mit Biogas-BHKW
© Energieagentur.NRW- Bad Fredburg senkt C02-Emissionen mit Biogas-BHKW

Biogas-Blockheizkraftwerk liefert Wärme und Strom

Biogas-BHKW im Kurort Bad Fredeburg senkt CO2-Emissionen um 770 Tonnen pro Jahr

Schmallenberg/Bad Fredeburg. Auch in Sachen Energiewende beweist sich einmal mehr: Sauerland ist Powerland. Im malerischen Bad Fredeburg, einem Ortsteil der Stadt Schmallenberg im Hochsauerlandkreis, werden seit dem 1. Juli 2012 das Schulzentrum, das SauerlandBad und die örtliche Akademie über ein Nahwärmenetz beheizt. Der Wärmebedarf von 3 Mio. kWh wird zu mehr als 80 % mit einem Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW) abgedeckt. Das Biogas wird aus dem Stadtteil Ebbinghof über 2 km zugeführt, dort versorgt bereits seit 2009 eine Biogasanlage den gesamten Ort mit Wärme und Strom. Damit sinken die CO2-Emissionen der drei städtischen Gebäude von 1150 Tonnen pro Jahr um 67 Prozent auf circa 380 Tonnen.

Die drei genannten Gebäude stehen für mehr als 30 Prozent des Wärmeverbrauchs der Stadt Schmallenberg. Seit Juli 2012 liefert Energie Schmallenberg nun pro Jahr etwa 3 Millionen kWh klimafreundliche Wärme, das entspricht dem Heizwert von mehr als 300.000 Litern Heizöl. Mehr als 80 Prozent der benötigten Wärme kommen aus dem Biogas-BHKW am Schulzentrum und werden über das Leitungsnetz an die drei Gebäude verteilt. Vier Erdgaskessel mit zusammen 1600 kW und ein 30.000 Liter-Pufferspeicher stehen bereit zur Abdeckung von Lastspitzen im Winter und als Reserve z.B. während der Revisionen des BHKW. Erdgas und das Biogas aus Ebbinghof werden unterirdisch über Leitungen zugeführt. Somit ist im Kurort Bad Fredeburg kein zusätzlicher Lieferverkehr mit LKW erforderlich.

Die EnergieAgentur.NRW wählte dieses Praxisbeispiel als Projekt des Monats November 2012 und stellt dies auf ihrer Website ausführlich vor:

www.energieagentur.nrw.de

Hintergrund:
Die Stadt Schmallenberg hat sich frühzeitig mit dem Klimaschutz und der Nutzung Erneuerbarer Energien beschäftigt. 2008 wurde ein integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet und sich das Ziel gesetzt, bis 2020 die CO2-Emissionen um 33 Prozent zu reduzieren, auf Basis der Emissionen im Jahr 2006. Dieses ehrgeizige Konzept wird seit 2010 von einem Klimaschutzmanager umgesetzt.

Anlass für die Umstellung der Wärmeversorgungen war der Ersatz der Elektro-Speicherheizungen im 1976 bezogenen Schulzentrum. Dieses wurde 2010 und 2011 aus Mitteln des Konjunkturpakets II energetisch saniert. Die Wärmeversorgung von SauerlandBad und Akademie erfolgte bisher mit Erdgas. Die neue Wärmeerzeugung für die drei Gebäude sollte klimafreundlich erfolgen, zu mindestens 80 % mit erneuerbaren Energien (nach EEG). In der Ausschreibungsunterlage wurde festgelegt, dass der Bezug der Erneuerbaren aus der Region zu erfolgen hat.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /