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Greenpeace: Autowerbungen nicht gesetzeskonform

Aktivisten "vervollständigen" Werbeplakat auf Uniqua-Gebäude

© www.greenpeace.de
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Zehn Greenpeace-Aktivisten kletterten heute früh auf das alte Uniqua-Gebäude gegenüber der Urania, um die dort angebrachte, überdimensionale Autowerbung zu vervollständigen: Ein dreißig Quadratmeter großes Transparent mit der Aufschrift "Solche Autos töten Eisbären!" verdeckt nun einen Teil des ursprünglichen Werbeplakats, das ein massiv CO2-emittierendes Modell eines Volvo zeigt.

Mit ihrer Protestaktion weisen die Umwelt-Aktivisten auf die regelmäßigen Verstöße der Autoindustrie gegen geltende Werbegesetze hin: "Um den Konsumenten die Möglichkeit zu geben, einigermaßen umweltverträgliche Autos zu kaufen, sind Treibstoffverbrauch und CO2-Emissionen in Autowerbungen anzuführen", erläutert Greenpeace-Sprecher Niklas Schinerl. "Nur hält sich die Autoindustrie in den meisten Fällen nicht an diese Regelung", so seine Kritik.

Im Personenkraftwagen-Verbraucherinformationsgesetz (Pkw-Vig) wird festgehalten, dass Autowerbungen in allen Werbemitteln, somit also auch bei Plakatwerbungen, Aushängen und in Zeitungsinseraten, die CO2-Emissionen und den Treibstoffverbrauch auszuweisen haben. Diese Angaben müssen laut §7 der Pkw-Vig gut "lesbar und nicht weniger hervorgehoben als die hauptsächliche Werbebotschaft sowie bereits bei flüchtigem Lesen leicht verständlich sein".

Greenpeace hat sämtliche Autowerbungen über mehrere Wochen hin verfolgt und auch dokumentiert: Fast jedes Werbemittel entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben. Die Autohersteller versuchen mit allen Mitteln, eine Debatte über die CO2-Emissionen ihrer Produkte zu verhindern, um auch weiterhin auf prestigeträchtige, gleichzeitig aber massiv das Klima belastende Fahrzeuge setzen zu können.

Anscheinend kann die Autoindustrie nur durch hohe Strafen bei Gesetzesverstößen dazu gebracht werden, sich an die Spielregeln zu halten. Die aktuell auf europäischer Ebene diskutierte Regelung zur Reduktion der CO2-Emissionen bei Pkw sieht Strafzahlungen bei Nichteinhalten der CO2-Reduktionsziele für die Herstelle vor. Die Autoindustrie setzt sich massiv für eine Senkung der Strafen ein. "Die Strafzahlungen müssen in einer Höhe festgelegt werden, die einen Lenkungseffekt sicherstellt", fordert Greenpeace-Sprecher Schinerl, "denn bei den derzeit diskutierten Vorschlägen ist das leider keineswegs der Fall."



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / litschauer /