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Ölpest bedroht untere Donau

Ölaustritt au gekentertem Schiff in Bulgarien kann schwerwiegende Folgen für die untere Donau haben

Sofia, Bulgarien - Ein Leck an einem gekenterten Schiff auf der Donau nahe der großen Hafenstadt Ruse auf der bulgarischen Seite der Donau könnte
schwerwiegende Folgen für die Umwelt haben. Informationen aus der lokalen Presse in Ruse zeigen, dass das Schiff schon vor zehn Tagen beschädigt worden ist- das Leck ist erst seit gestern bekannt.

"Ölverschmutzungen sind besonders gefährlich für die Ökosysteme der Flüsse und
Auen mit stehendem Wasser ", meint Stoyan Mihov, Wasserexperte beim WWF Bulgarien. "Derzeit sind die Flusswasser sind hoch und gehen in Überschwemmungsgebiete - damit besteht erhöhte Gefahr für eine Verschmutzung. Petrochemikalien lösen sich langsam auf und ihre Bestandteile sind oft giftiger als das Öl selbst ", sagt Mihov.

Einige der wertvollsten Auen in Bulgarien undan der Unteren Donau, wie Kalimok Marsh und der Srebarna See, befinden sich hinter Ruse. Die 10 Tage Verzögerung bei der Offenlegung des Unglücks kann bedeuten, dass es schon zu spät ist, um diese Bereiche zu schützen.

Petrochemischen Verunreinigungen bilden einen dünne, monomolekularen Film auf der Oberfläche des Wassers. Ein Tropfen Benzin-basiertes Derivat verunreinigt Million Tropfen sauberes Wasser. Die dünne Schicht stoppt das Eindringen von Sauerstoff ins Wasser, so dass Fische und andere aquatische Organismen ersticken.

Eine Ölpest ist besonders gefährlich für Wasservögel. Vogelfedern hören auf wasserdicht sein. Als Ergebnis sterben die Vögel an Erfrierungen oder ertrinken, weil ihr Gefiede durch das Öl schwer wird. Die Toxizität von Erdölprodukten kann auch direkt die Vögel töten. Der WWF wird die Situation vor Ort weiterhin überwachen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /