© adigitaldreamer.com
© adigitaldreamer.com

Österreicher bewerten Bio-Landwirtschaft als beste und umweltverträglichste Landwirtschaftsform

Aktuelle Meinungsumfrage zur Landwirtschaft der Zukunft zeigt den hohen Stellenwert der Landwirtschaft und Befürwortung von Förderungen für landwirtschaftliche Leistungen.

Wien- "Die Österreicherinnen und Österreicher wünschen sich mit überwältigender Mehrheit eine möglichst umweltverträgliche Landwirtschaft. Die wichtigsten Merkmale der Landwirtschaft der Zukunft aus Sicht der heimischen Bevölkerung: umweltschonende Produktion, keine oder geringe Verwendung von Pestiziden und Kunstdünger, gentechnikfreie sowie die biologische Produktion" so das Fazit von Johannes Mayr, Geschäftsführer der KeyQUEST Marktforschung GmbH und Autor der aktuellen Studie "Die Zukunft der Landwirtschaft aus Sicht der Österreicher". 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher halten die Bio-Landwirtschaft für die "beste und umweltverträglichste Form der Landwirtschaft". Der überwiegende Teil der Bevölkerung (69 Prozent) ist der Meinung, dass die Bio-Landwirtschaft besonders gefördert werden sollte, um deren Anteil in Österreich weiter zu erhöhen.

Rudi Vierbauch, Obmann BIO AUSTRIA, zum Ergebnis der Studie: "Die Österreicherinnen und Österreicher haben eine klare Vorstellung von der von ihnen gewünschten Landwirtschaft: Sie erwarten sich für die kommende Programmperiode eine eindeutige Schwerpunktsetzung in Richtung biologische Landwirtschaft."


Hoher Stellenwert

Der von KeyQUEST Marktforschung im Auftrag von BIO AUSTRIA erstellten Studie zufolge beurteilen zwei Drittel der heimischen Bevölkerung die Rolle der Landwirtschaft als "sehr wichtig", weitere 30 Prozent als "eher wichtig". Die Hälfte der Österreicher (46 Prozent) geht davon aus, dass die Bedeutung der Landwirtschaft in Zukunft noch steigen wird. Im Vergleich der Leistungen der idealtypischen Landwirtschaft mit dem IST-Image der Landwirtschaft in Österreich wird ein Handlungsbedarf überwiegend bei Umweltthemen sichtbar.

Ausgleichszahlungen für landwirtschaftliche Leistungen werden befürwortet

Eine hohe Zustimmung findet die Förderung von landwirtschaftlichen Leistungen: 83 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass Landwirte weiterhin Ausgleichzahlungen für die Erbringung von Umweltleistungen und zum Ausgleich von Produktionsnachteilen erhalten sollten.

Eindeutig ist die Haltung der Österreicher und Österreicherinnen auch, wenn es darum geht, dass die Bio-Landwirtschaft besondere Förderungen erhalten sollte. Konkret sprechen sich 69 Prozent für eine besondere Förderung von Bio-Landwirten aus, um den Anteil der Bio-Landwirtschaft in Österreich weiter zu erhöhen.

Rückhalt für die Arbeit

Sebastian Herzog, Obmann BIO AUSTRIA Salzburg: "Das Ergebnis der Umfrage ist ein wichtiger Rückhalt für meine Arbeit und bestärkt mich in meinem Entschluss, biologisch zu wirtschaften. Die Bio-Landwirtschaft bietet das umfassendste landwirtschaftliche Leistungspaket - in Bezug auf Klima- und Bodenschutz sowie den Schutz des Wassers. Sie sichert unsere Lebensgrundlage und Ernährung nachhaltig. Die Österreicherinnen und Österreicher messen diesen Leistungen bereits jetzt einen hohen Stellenwert bei. Mir ist es wichtig, den Menschen in unserem Land die biologische Landwirtschaft noch näher zu bringen. Ich finde es sehr positiv, dass viele konventionell wirtschaftende Kolleginnen und Kollegen bereit sind, auf biologische Wirtschaftsweise umzustellen."

Potenziale nutzen

Derzeit werden etwa 20 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen Österreichs biologisch bewirtschaftet. Einer von BIO AUSTRIA in Auftrag gegebenen, repräsentativen Meinungsumfrage unter konventionellen Bauern zufolge, werden 6 Prozent "sehr sicher" und 27 Prozent in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen "eventuell" 2014 auf die biologische Landwirtschaft umsteigen. Die Ergebnisse der
vorliegenden Meinungsumfrage sind ein klarer Auftrag an die Agrarpolitik, dieses Potenzial voll auszuschöpfen und mittelfristig eine Verdopplung des Bio-Anteils anzupeilen. BIO AUSTRIA erwartet sich daher in der kommenden Förderperiode eine klare Schwerpunktsetzung für die biologische Landwirtschaft, sowohl bei den flächenbezogenen Umweltmaßnahmen als auch im Rahmen der Bildung, Beratung, Informations- und Absatzförderung, Investitionen, Innovation und Kooperation.

Die Versuche, das EU-Budget für die Landwirtschaft drastisch zu kürzen, stehen im extremen Widerspruch zu den Anliegen der Steuerzahler und deren Erwartungen an die Leistungen einer zukunftsfähigen Landwirtschaft. Als Gegenleistungen für Agrarförderungen wird allen voran eine umweltschonende Produktion naturbelassener Lebensmittel erwartet. Die Ökologisierung der GAP ist daher unabdingbar, um den hohen gesellschaftlichen Rückhalt für Agrarförderungen langfristig zu erhalten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /