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Liechtenstein ist Europas erstes Energieland

Liechtensteins Gemeinden tragen jetzt alle den European Energy Award. Die Auszeichnung zum ersten Energieland Europas ist ein Grund zum Feiern - und eine Aufforderung für eine schlagkräftige Klimapolitik.

Alle elf Gemeinden sind seit November mit dem Label "Energiestadt" zertifiziert, die Schweizer Variante des European Energy Awards. Damit wird ganz Liechtenstein zum "Energieland", noch vor der Schweiz, in der am zweitmeisten Menschen, nämlich 50 Prozent, in Energiestädten leben.
Damit Gemeinden den European Energy Award bekommen, müssen sie in sechs Kategorien von Energieeffizienz-Massnahmen Punkte sammeln. Alle vier Jahre wird die Zertifizierung überprüft und anspruchsvoller: Während eine teilweise Abschaltung der Strassenbeleuchtung noch recht einfach ist, ist die Motivation der Bevölkerung auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen schwieriger. Und hier liegt die Chance für das Energieland Liechtenstein, so Andrea Matt von der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umwelt. Die Gemeinden würden sich jetzt gegenseitig motivieren, auch wenn die Anforderungen an sie zunehmen. "Sie stehen zudem im Wettbewerb zueinander, wer die meisten Punkte und damit am schnellsten die höchste Auszeichnung, den European Energy Award in Gold, bekommt."
Dass Liechtensteins Gemeinden in Sachen Klimaschutz an einem Strick ziehen, ist auch dringend notwendig: Das Land will bis 2020 ein Fünftel weniger Treibhausgase ausstossen. Damit das gelingt, muss jeder Liechtensteiner 1,4 Tonnen Kohlendioxid einsparen oder anders gesagt, 10'000 Kilometer mit dem Rad anstelle mit dem Auto fahren. Zum Vergleich: Ein Schweizer radelt für dasselbe Ziel nur 5'000 Kilometer.

Quellen und weitere Informationen: CIPRA Liechtensteinische Gesellschaft für Umwelt; Volksblatt vom 28.11.2012, S. 3,


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /