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Viele Pumpen sind heimliche Stromfresser - hocheffiziente Pumpentechnik wird Pflicht

Neue europaweite Effizienzvorgaben ab 1. Jänner

In Europa gibt es mehr als 100 Millionen kleine Umwälzpumpen - in Oberösterreich alleine sind es etwa 300.000, die einen Stromverbrauch von 100 Millionen Kilowattstunden oder etwa 20 Millionen Euro Stromkosten pro Jahr verursachen.

"Das Zeitalter der ineffizienten Umwälzpumpen geht zu Ende, da diese nicht die ab 2013 geltenden neuen gesetzlichen Bestimmungen erfüllen", informiert Gerhard Dell, Geschäftsführer des O.Ö. Energiesparverbandes. "Ab 1. Jänner dürfen in der gesamten Europäischen Union nur noch besonders stromsparende Hocheffizienzpumpen verkauft werden, viele der jetzt noch erhältlichen ungeregelten Heizungs-Umwälzpumpen dürfen dann nicht mehr in Verkehr gebracht werden".

Allein für Nassläufer-Umwälzpumpen für Heizung und Klima in Europa liegt das Einsparpotential bei 23 TWh Strom - das entspricht dem gesamten Stromverbrauch Irlands, beachtliche 4 Milliarden Euro Stromkosten und 11 Millionen Tonnen CO2 können eingespart werden.

Energieeffizienzvorgaben für neue Pumpen im Detail

Die Europäische Verordnung für Heizungsumwälzpumpen legt ab 1.1.2013 europaweit einheitliche Energieeffizienzvorgaben fest. Für neue externe Nassläuferpumpen ist ein maximaler Energieeffizienzindex (EEI) von 0,27 erlaubt, derzeit bezeichnet die Effizienzklasse A bei einer Umwälzpumpe einen EEI von unter 0,4. Im August 2015 verschärfen sich die Effizienzanforderungen noch einmal und gelten dann auch für neue Pumpen in Wärmeerzeugern und Solarstationen.

Auch bei bestehenden Pumpen hohes Sparpotential

Auch wenn die neuen gesetzlichen Vorgaben bestehende Pumpen nicht betreffen, sollte man sich diese einmal genau anschauen, rät der O.Ö. Energiesparverband. Rund 8 % der Stromkosten in einem Einfamilienhaus gehen immerhin auf das Konto der Heizungsumwälzpumpe. Während der Heizperiode sorgt diese Pumpe im Dauereinsatz dafür, dass warmes Wasser zwischen Wärmeerzeuger und Wärmeabgabe (z.B. Heizkörper) zirkuliert und die Räume wärmt. Viele dieser Heizungsumwälzpumpen sind bereits älter und nicht regelbar. Das bedeutet, sie arbeiten immer mit der gleichen Drehzahl und können sich nicht dem tatsächlichen Bedarf anpassen. Sie rattern auch weiter, wenn die Thermostatventile zugedreht sind. Ein weiteres Problem: in vielen Heizungskellern sind die Pumpen falsch eingestellt oder überdimensioniert. Mit einer hocheffizienten Pumpen kann man durchaus 100 Euro im Jahr einsparen.

Die eigenen Pumpen testen

Der Pumpen-Test www.pumpentest.at des O.Ö. Energiesparverbandes bietet eine einfache Möglichkeit, die Effizienz Ihrer Umwälz- & Zirkulationspumpen zu prüfen. In wenigen Minuten können Sie feststellen, ob Sie durch Verbesserungen an Ihren Pumpen Geld und Energie sparen können. Dies kann zum Beispiel durch einfache Maßnahmen wie eine Reduktion der Laufzeit oder durch eine Anpassung der Leistung erfolgen. Auch ein Pumpentausch kann überlegt werden: in einem typischen Haushalt spart eine hocheffiziente Pumpe meist so viel, dass sich ein Wechsel schon nach wenigen Jahren rentiert.

Quelle: O.Ö. Energiesparverband


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /