© Adolf Bereuter
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Klimaschutz: Schweiz lobt alpenweiten Architekturpreis aus

Bauen mit Sinn und Sinnlichkeit: Die Schweiz prämiert mit 50'000 Euro nachhaltige Sanierungen und Neubauten in den Alpen.

Wie lassen sich schönes Leben in den Alpen und sorgsamer Umgang mit der Natur vereinen? Antworten darauf will der Architekturpreis "Constructive Alps" geben, den die Schweiz im Januar 2013 auslobt. Gesucht sind Neubauten und Sanierungen aus Industrie, Freizeit, Dienstleistungen, private oder kommunale Wohngebäude sowie öffentliche Gebäude, die zwischen 2008 und 2012 in den Alpen fertiggestellt wurden.

Ziel des Preises ist es, die Alpen zur Modellregion in Sachen Klimaschutz zu machen und den Klimaaktionsplan, den die Alpenstaaten 2009 verabschiedet hatten, umzusetzen. 2011 hatte Liechtenstein erstmals einen alpenweiten Architekturpreis für nachhaltiges Bauen und Sanieren ausgeschrieben und unterstützt, ebenso wie die CIPRA, die Schweiz bei der Durchführung von "Constructive Alps".


Objekte können bis zum 19. Februar 2013 für das zweistufige Auswahlverfahren eingereicht werden. Es braucht dazu zwei Fotos und eine kurze Begründung, warum das Gebäude für einen effektiven Klimaschutz steht. Eine internationale Jury wird die Einreichungen nach ästhetischen Aspekten und Kriterien der Nachhaltigkeit bewerten. So zählen etwa die Anbindung der Gebäude an das öffentliche Verkehrsnetz, die Wahl von ökologischen und regionalen Baustoffen oder eine energieeffiziente Bauweise.

Am 30. August gibt die Umweltministerin der Schweiz, Bundesrätin Doris Leuthard, die Sieger im Alpinen Museum in Bern bekannt. Anschliessend werden die 25 besten Gebäude unter anderem in einer Wanderausstellung und in einer Sondernummer der Architekturzeitschrift "Hochparterre" der Öffentlichkeit vorgestellt.

Einfache Einreichung, prominente Preisverleihung

Eine internationale Jury unter Vorsitz des Schweizer Architekturjournalisten Köbi Gantenbein wählt in einem zweistufigen Verfahren die Gebäude aus. Für die Teilnahme an der ersten Runde braucht es nicht viel mehr als zwei Fotos und eine kurze Begründung, warum das Objekt besonders nachhaltig ist. Die Schweiz will damit möglichst viele Architekten und Bauherren aus den ganzen Alpen
ermutigen ihre Gebäude für den Preis einzureichen. Die Jury besichtigt anschliessend 25 Projekte vor Ort und wählt nach umfassenden Kriterien der Nachhaltigkeit aus.

Mit Sinn und Sinnlichkeit: Die Gewinner von 2011

Zur Umsetzung des Klimaaktionsplans hatte 2011 das Fürstentum Liechtenstein erstmals einen alpenweiten Architekturpreis ausgeschrieben. 201 Objekte aus sieben Alpenstaaten wurden eingereicht. Als Siegerprojekt wurde das Gemeindehaus in Raggal/A ausgezeichnet. Es ist ein Holzbau aus Fichten aus dem gemeindeeigenen Wald, gebaut vom österreichischen Architekten Johannes Kaufmann. Den zweiten Preis vergab die Jury für die Sanierung des 170-jährigen
Holzblockhauses «Gasthof Krone» in Hittisau/A. Der dritte Preis ging an die neue
Passivhauswohnanlage im Bächli im Schweizerischen Teufen. Die Jury sprach für drei weitere Projekte eine Anerkennung aus: Neubau des Produktions- und Logistikgebäudes Hilti P4 plus in Thüringen/A, Sanierung der Borgata Paraloup/I und Neubau Passivhauswohnanlage Samer Mösel in Salzburg/A.

Weitere Informationen unter www.constructivealps.net


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /