© rsbp.com- Kohlmeisen an Futtersäule
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Ergebnis Vogelzählung: Kohlmeise in allen Bundesländern voran

Die Kohlmeise ist erstmalig nicht nur bundesweiter Spitzenreiter sondern auch die Nummer eins in allen neun Bundesländern, so das Ergebnis der vierten BirdLife-Wintervogelzählung.

Wien – Platz zwei und drei geht wie im Vorjahr wieder an den Haus- und Feldsperling. Platz vier erobert die Blaumeise, dicht gefolgt von der Amsel. Der Grünfink fällt im Vogelranking auf Platz sechs zurück. Die Experten erklären sich den Rückgang mit dem durch Trichomoniasis verursachten Grünlingssterben im vergangen Sommer.

Mehr als 5.400 VogelzählerInnen haben am 6. Jänner 153.880 Vögel gezählt. Damit sind nicht nur 25% mehr TeilnehmerInnen als im Vorjahr dem Aufruf der Vogelschutzorganisation gefolgt. Auch die Vögel haben sich wetterbedingt dieses Jahr häufiger gezeigt: Beobachtungen mit gar keinem Vogel gab es heuer keine. Die meisten Vögel pro Garten (53) wurden im Burgenland gezählt.



‘Wie bereits vor dem 6. Jänner beobachtet werden konnte, sind heuer die Meisen, vor allem Kohl- und Blaumeise in den Gärten zahlreicher vertreten als im Vorjahr (Kohlmeise: 7,1 vs. 5,6 Individuen pro Garten; Blaumeise: 4 statt 3,6)’, weiß Norbert Teufelbauer, verantwortlich für die Datenauswertung der Vogelzählung bei BirdLife Österreich. Auch die Tannenmeise ist aktuell in 42% der Gärten gesichtet worden, während sie 2012 nur in 32% der Gärten zu sehen war. Teufelbauer: ‘Die Zunahme der Meisen, lässt sich nur mit einem guten Bruterfolg in Österreich und einem starken Zuzug von nordeuropäischen Gästen erklären’.



Mehr gefiederte Gäste aus dem Norden

Abgesehen vom Bergfink, der mit durchschnittlich 5 Vögeln pro Garten den geringsten Wert seit 2011 erreicht, gibt es dieses Jahr aber deutlich mehr Invasionsvögel aus dem Norden: Der Erlenzeisig wurde in größeren Trupps und in mehr Gärten beobachtet als im Vorjahr und ist somit von Platz 25 auf Platz 21 aufgestiegen. Auch bei den Seidenschwänzen gibt es mit gezählten 915 Vögeln einen größeren Einflug. Bei den bisherigen Zählungen waren die hübschen Vögel nur sehr selten zu beobachten. Mit 362 gesichteten Individuen gelingt dem nordischen Exoten sogar Platz zehn in der Wiener Rangliste.



Wien: heuer um die Hälfte weniger Saatkrähen

Die Saatkrähe ist heuer in Wien eher schwach vertreten. Der schwarze Vogel ist mit um die Hälfte kleineren Trupps vom ersten Platz im Vorjahr auf den vierten abgerutscht. Im Bundesländervergleich hält der Haussperling den 2. Platz im Burgenland, Kärnten, der Steiermark und in Vorarlberg. Die Amsel schafft es immerhin auf Platz zwei in Tirol und Salzburg. In Wien erkämpft sich die Blaumeise den dritten Stockerlplatz und in Vorarlberg ist es der Buchfink. Der Grünfink, die Salzburger Nummer eins des Vorjahres, rutscht heuer ab auf Platz sieben.

Zeitgleich wurden die Vögel auch in ganz Deutschland gezählt: Die Top drei sind hier Kohlmeise, Haussperling und Blaumeise. In Bayern kommt es zum gleichen Vogelranking wie in Österreich: Kohlmeise voran, gefolgt von Haus- und Feldsperling.



Steirer sind die fleißigsten VogelzählerInnen

Mit 1400 TeilnehmerInnen haben die Steirer bei der Vogelzählung den Schnabel vorn. An zweiter und dritter Stelle folgen die zunehmend vogelbegeisterten Nieder- und OberösterreicherInnen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Vogelschutzorganisation vor allem neue Vogelfans im Burgenland und Salzburg motivieren. Um über die Jahre weitere Erkenntnisse über die Wintervögel zu gewinnen, bleibt die Vogelzählung bei BirdLife fixer Bestandteil des Programms: Am 6. Jänner 2014 werden die Wintervögel wieder gezählt!





Detailliertes Endergebnis zur Stunde der Wintervögel nach Bundesländern:
www.birdlife.at/sdw

GastautorIn: Mag. Bettina Klöpzig für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /