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Kosten für Erneuerbare Energien sind Investition in die Zukunft

WAB kritisiert anlässlich des Jahrestages von Fukushima die Pläne der deutschen Bundesregierung - Kostenwahrheit ist nicht gegeben

Bremerhaven - Anlässlich des Jahrestages von Fukushima zieht die Windenergie-Agentur WAB eine gemischte Bilanz in Sachen Energiewende. Nach Ansicht der WAB gefährde insbesondere die derzeitige Diskussion um die Investitionen in Erneuerbare Energien die Energiewende.

"Strom aus Erneuerbaren Energien ist nicht teurer als der Strom aus fossilen Energieträgern: Bei einer ehrlichen Kostenrechnung, in der alle Abgaben und Förderungen sowie die externen Kosten für fossile Energien mit eingerechnet werden, ist der Strom aus Erneuerbaren Energien sogar günstiger.", sagt Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. Erst kürzlich haben Experten in einer Studie berechnet, dass zu den Kosten für Strom aus konventionellen Kraftwerken noch zusätzlich rund 10 ct pro Kilowattstunde für versteckte Förderung und Abgaben hinzugerechnet werden müssten, während die sogenannte EEG-Umlage derzeit bei rund 5,3 ct pro Kilowattstunde liegt. "Das Problem ist, dass die Stromkunden nur die Investitionen für Erneuerbare Energien auf der Stromrechnung sehen, die hohen Kosten für konventionellen Strom aber über Steuern und Abgaben versteckt werden. Diese Kosten sind aber real und werden vom Verbraucher bezahlt", kritisiert Meyer.

Meyer kritisiert zudem die aktuellen Vorschläge des deutschen Bundesumweltministers Altmaier zur Deckelung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien. "Wer eine Energiewende will, kann solche Vorschläge nicht ernst meinen, denn damit kommt z.B. der Ausbau der Windkraft auf See und an Land de facto zum Erliegen.", so Meyer. Die Bundesregierung hatte Mitte Februar Vorschläge veröffentlicht, die den weiteren Anstieg der Strompreise verhindern
sollen. Unter anderem ist darin vorgesehen, die Vergütung für Investitionen in Erneuerbare Energien zu kürzen. "Statt schlechter ad-hoc-Lösungen für das Erneuerbare-Energien-Gesetz, brauchen wir neue Regeln für den gesamten Strommarkt.", fordert Meyer. Nach einer Analyse der Windenergie-Agentur WAB bietet der aktuelle Strompreis an der Börse selbst für den Bau von konventionellen Kraftwerken keinen Anreiz. Dies liege nach Angaben der WAB daran, dass derzeit alte abgeschriebene Kohlekraftwerke preissetzend am Strommarkt aktiv seien, die ihre Baukosten in der vom Staat regulierten Phase vor der Liberalisierung verdient haben. Zudem funktioniere der Markt für CO2-Zertifikate nicht, wie die derzeit extrem niedrigen Preise für CO2 zeigen. "Wenn man sich den Energiemarkt ehrlich anschaut, erkennt man, dass die Strompreise in der Zukunft sowieso steigen werden, auch ohne Erneuerbare Energien. Die Strompreisbremse von Altmaier ist also eine reine Ausbaubremse." so Meyer abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /