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20.000 DemonstrantInnen sagen "Nucléaire non merci"

Auch Aktivisten aus Österreich Teil der Menschenkette gegen Atomkraft in Paris

Paris- Am gestrigen Samstag nahmen über 40 AktivistInnen von GLOBAL 2000 an der Menschenkette gegen Atomkraft quer durch Paris teil. "Zwei Jahre nach Beginn der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima steigen immer noch radioaktive Gase aus den Reaktorruinen. Jeden Tag laufen 400 000 Liter Grundwasser in die zerstörten Keller und kommen in Kontakt mit den geschmolzenen Reaktorkernen", berichtet GLOBAL 2000-Atomexperte Reinhard Uhrig aus Paris: "Die VertreterInnen der Mehrheit Europas, die die Nase voll haben von dieser unsichersten Form der Wassererhitzung, setzen hier ein Zeichen. Nucleaire non merci - Atomkraft, nein danke!"

Frankreich ist das Land mit den meisten laufenden Atomreaktoren in Europa: 58 Reaktoren laufen auch nach dem vorläufig letzten Super-GAU in Japan weiter, 10 davon sind älter als 30 Jahre, acht weitere stehen in den erdbebengefährdeten Regionen des Landes. "Auch die europäischen Stresstests nach Fukushima haben bis jetzt nichts an der Bedrohung durch diese Anlagen geändert - täglich gibt es im Schnitt drei Zwischenfälle unterschiedlicher Schwere in den französischen Anlagen", sagt Uhrig. Doch nicht nur in Frankreich kommt es immer wieder zu beunruhigenden Zwischenfällen, auch in den 14 Reaktoren, die rund um Österreichs Grenzen stehen, gibt es regelmäßig Unregelmäßigkeiten, Ausfälle und Notabschaltungen.

Die französische Partnerorganisation Sortir du nucléaire hatte zu der Menschenkette aufgerufen, an der nach unabhängigen Angaben 20.000 Menschen teilnahmen. "Wir erheben gemeinsam unsere Stimme gegen Atomkraft, damit nicht in wenigen Jahren wieder Fukushima in Vergessenheit gerät wie Tschernobyl und eine weitere Atomkatastrophe ein weiteres Land verwüstet", sagt Uhrig. "Wenn wir in der EU alleine schon die Warmwasserboiler, die in vielen Toiletten und Bädern das Wasser elektrisch erhitzen, auf den besten derzeit erhältlichen Stand bringen würden, könnten wir mit einem Schlag auf 67 Atomreaktoren in der EU verzichten - das ist mehr als die Hälfte aller auf dem Gebiet der EU stehenden 132 Reaktoren. Wenn man das konsequent zu Ende denkt und in alle diese möglichen Einsparpotenziale investiert, könnten wir in kurzer Zeit auf diese gefährlichste Art der Stromerzeugung verzichten. Die Banken haben wir ja auch gerettet."

VIDEO www.leparisien.fr/paris-75/paris-une-chaine-humaine-geante-pour-dire-non-au-nucleaire-09-03-2013



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /