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Offener Brief von österreichischen und tschechischen Antiatom-Organisationen an den tschechischen Premierminister

Ausbaupläne hoffnungslos unwirtschaftlich

Bedenken zum Temelin-Ausbau in tschechischer Regierung angekommen

Nach den erfreulich kritischen Aussagen zum geplanten Ausbau des tschechischen Monster-Reaktors seitens des Außenministers wird von Umweltschützern in einem gemeinsamen Offenen Brief auf die volkswirtschaftliche Sinnlosigkeit des Projektes hingewiesen.

Grundsätzlich verwunderlich in diesem Zusammenhang ist,dass Schwarzenberg während des kürzlich ausgefochtenen Präsidentschaftswahlkampfs, indem er dem farblosem Temelinbefürworter Zeman unterlegen ist, sich nicht gegen den Ausbau stark gemacht hat.

Durchaus denkbar, dass er in der heutigen Zeit mit so einer Positionierung die Wahl hätte gewinnen können. Auch in der Tschechischen Republik gibt es in der Bevölkerung kaum mehr Befürworter der atomaren Unglückstechnologie.

Hier der Offene Brief im Original :

Lieber Herr Premierminister Necas!

Seit geraumer Zeit schreiben Ihnen die tschechischen und österreichischen Anti-Atom-Organisationen (atomstopp_atomkraftfrei leben! (Linz), Anti Atom Komitee (Freistadt), Bürgerinitiative Umweltschutz - Občanska initiativa pro ochranu životního prostedi (BIU/OIZP) (Budweis), Freistädter Mütter gegen Atomgefahr (Freistadt) und die Südböhmischen Mütter gegen Atomgefahr - Jihoeske matky (Budweis) regelmäßig, um Sie auf Aspekte des geplanten Temelin-Ausbaus aufmerksam zu machen.

Sämtliche Briefe sind auch ONLINE auf der Internet-Seite:
www.dopisypremierovi.cz
nachzulesen.

Neben den aus unserer Sicht negativen ökologischen Folgen (Uranabbau, Kinderkrebs in der räumlichen Nähe zu Atomkraftwerken, dem unlösbaren Problem der sicheren Endlager des hoch radioaktiven Abfalls auf 1.000.000 Jahre, der eklatanten Unterversicherung der Atomreaktoren) haben wir Ihnen auch die wirtschaftlichen Aspekte des Temelin-Ausbaus näher gebracht und etwa darauf verwiesen, dass eine weitere Investition in die Atomkraft in Tschechien (aber auch in anderen Staaten der Europäischen Union) unter den derzeitigen Marktbedingungen (u. a. sinkende Großhandelspreise, steigendes Angebot an erneuerbarer Energie) wirtschaftlich nicht darstellbar ist.

Das renommierte tschechische Beratungsunternehmen Candole & Partners hat bereits vor mehr als einem Jahr im Zusammenhang mit dem Temelin-Ausbau von einer Casino-Zockerei gesprochen.

Nach den jüngsten Äußerungen von Außenminister Schwarzenberg sehen wir, dass die Bedenken zum Temelin-Ausbau offenbar bei manchen Vertretern in der tschechischen Regierung angekommen sind.

Wir fühlen uns in unserer Kritik am Temelin-Ausbau dadurch natürlich bestärkt und wollen heute neuerlich an Sie appellieren, die Vernunft im Zusammenhang mit dem Temelin-Ausbau walten lassen zu wollen.

Mit besten Grüßen

Roland Egger - Obmann / atomstopp_atomkraftfrei leben!
Manfred Doppler - Sprecher / Anti Atom Komitee
Pavel Vlcek - Obmann / Bürgerinitiative Umweltschutz (Budweis)
Gabriele Schweiger / Obfrau Freistädter Mütter gegen Atomgefahr
Monika Wittingerova-Machova / Obfrau Südböhmische Mütter gegen Atomgefahr (Budweis)


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /