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Brunner: "Kostenwahrheit würde Atomstrom unbezahlbar machen"

Zum Tschernobyl-Jahrestag fordern die Grünen Haftpflicht für AKW

Zum Tschernobyl-Jahrestag sagt die Grüne Umweltsprecherin Christane Brunner: "27 Jahre nach dem Super-GAU sind die Atomkraftwerke in der EU noch immer nicht versichert. Das hat einen einfachen Grund: Angemessene Versicherungsprämien würden Atomstrom unbezahlbar machen. Die Zerstörung und das Leid, das eine Atomkatastrophe verursachen kann, lassen sich mit Geld nicht wieder gut machen. Aber auch die materiellen Schäden sind nicht versichert." Ein Super-GAU in der EU würde Schäden von mindestens 400 Milliarden Euro verursachen. Das zeigt eine offizielle Studie der französischen Regierung. In vielen EU-Staaten haften die AKW-Betreiber nur für weniger als 0,1 Prozent dieser Summe. Brunner: "Die Atomkonzerne machen Gewinne und das Risiko trägt die Allgemeinheit! Wir unterstützen die Petition von Atomstopp Oberösterreich an das Europäische Parlament, für eine europaweite Haftpflichtversicherung für Atomreaktoren. Die Petition kann auf www.atomstopp.at unterschrieben werden."

Am 26. April 1986 wurde das atomare "Restrisiko" schreckliche Wirklichkeit: Block 4 im Atomkraftwerk Tschernobyl explodierte, halb Europa wurde radioaktiv verstrahlt. Tausende Menschen in ganz Europa sind durch Tschernobyl an Schilddrüsenkrebs und Leukämie erkrankt. Die Fälle von Unfruchtbarkeit, Missbildungen bei Neugeborenen und fehlende Mädchengeburten sind deutlich gestiegen. Österreich ist eines der am schwersten betroffenen westlichen Länder. "Die genaue Ursache in jedem einzelnen Krankheitsfall kann oft nicht bewiesen werden. Doch durch die Gesamtzahl der Fälle ist statistisch bewiesen: Atomkraft tötet und macht krank", meint die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner.

Der Grüne Landesrat aus Oberösterreich, Rudi Anschober, hat überdies eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Denn die Befreiung von der Versicherungspflicht verschafft den Atomkonzernen auch unrechtmäßige wirtschaftliche Vorteile gegenüber Ökostrom-ErzeugerInnen.


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /