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Warum die Preise für Strom und Gas wieder steigen

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Pressemitteilung von: TopTarif GmbH

Trotz Liberalisierung auf dem Strommarkt kaum Wettbewerb
- „Ölpreisbindung ist nicht mehr zeitgemä? EU prüft Abschaffung

Berlin, 26. März 2008 – Zum ersten April werden wieder mehrere Versorger in Deutschland die Preise für Strom und Gas erhöhen. Bereits in den letzten Jahren stiegen die Preise in Deutschland beim Strom um durchschnittlich 7 % und für Gas um 37,5 % (Quelle: Eurostat). Bei den momentanen Marktbedingungen müssen die Kunden auch in Zukunft auf neue Preiserhöhungen gefasst sein, sofern sie nicht zu einem günstigeren Anbieter wechseln. TopTarif (toptarif.de) zeigt die wichtigsten Gründe für die Preissteigerungen.


Zusammensetzung der Preise für Strom und Gas

Der Strompreis setzt sich aus mehreren Teilen zusammen. Der größte Anteil (rund 41 %) wird von den Steuern und Abgaben geprägt. Dazu gehören Konzessionsabgaben, KWK- und EEG-Umlage (gemäß Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz bzw. Erneuerbare-Energien-Gesetz), Ökosteuer (zur Stabilisierung der Rentenbeitragssätze und Investition zur Förderung klimapolitischer Ziele) und die Mehrwertsteuer. Beim Benzin liegt der Anteil für Steuern und Abgaben am Gesamtpreis bei etwa 70%.

Ein weiterer großer Posten ist für die Netznutzung (rund 36%) reserviert, die ein staatlich reguliertes Entgelt für Verteilung und Transport der Energie durch den örtlichen Verteilernetzbetreiber darstellt. Die eigentliche Stromerzeugung macht nur 23 % des Strompreises aus, welche jedoch auch die Gewinnmarge des Erzeugers mit beinhalten.
Die Zusammensetzung des Gaspreises sieht ähnlich aus wobei das Netz hier einen etwas höheren Anteil als beim Strom hat, da Gasnetze noch teurer in Bau und Unterhalt sind: Steuern und Abgaben machen 28 % des Preises aus, Beschaffung/Import etwas 35 %. Die restlichen 37 % verteilen sich auf Transport, Verteilung und Vertrieb des Gases.
Die einzelnen Posten sind mehr oder weniger starken Preisschwankungen unterworfen. Zu den wichtigsten Faktoren gehören:

1. Ölpreisbindung
In den 1960ern wurde in der Energiebranche zwischen ausländischen Produzenten und deutschen Importeuren eine Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis vereinbart. Ziel war die Sicherung von Investitionen im Bereich der Förderung und Leitung von Erdgas. Da für die Gewinnung und Transport des Erdgases hohe Investitionen erforderlich waren, schlossen die Produzenten mit den deutschen Importeuren langjährige Verträge ab. Aufgrund der Bezugs- und Abnahmeverpflichtungen in diesen Verträgen gibt es, im Gegensatz zum Erdöl, kaum freie Mengen, die auf dem Markt gehandelt werden könnten. Somit kann sich kein freier Marktpreis für Erdgas herausbilden. Die Folge: die wenigen Gasimporteure bilden ein Kartell und können mit den nachgelagerten Gasversorgungsunternehmen Gebietsabsprachen und Gesamtbezugsverpflichtungen vereinbaren. Vor kurzem kündigte das Bundeskartellamt weitreichende Überprüfungen der Gaspreis bei bundesweiten Versorgern an. Laut Claudia Kemfert, Energieexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), ist diese Kopplung nicht mehr zeitgemäß: "Die Konzerne kassieren durch die Kopplung des Gas- an den Ölpreis […] in ganz großem Stil ab."

2. Mangelnder Wettbewerb
Seit der Liberalisierung des Strommarktes stieg die Zahl der Stromanbieter in Deutschland erheblich. Neben den örtlichen Stadtwerken haben sich weitere Unternehmen etabliert und bieten Strom, oft günstiger, an. Ein Blick auf Stromvergleichsrechner, wie www.toptarif.de kann zeigen, welcher Anbieter weniger Geld für den Strom verlangt. Dennoch sind die Preise in Deutschland relativ hoch (im Durchschnitt liegen die Preise bei 22% über dem EU-Durchschnitt). Ein Grund ist der mangelnde Wettbewerb unter den Stromversorgern und –Produzenten. Rund 80 % der gesamten Stromerzeugung liegen in den Händen der vier großen Energieunternehmen E.on, RWE, Vattenfall und EnBW. Zwar können kleinere Unternehmen ebenfalls Strom anbieten, müssen jedoch die Netze der großen Unternehmen benutzen und dafür bezahlen. E.on und Co verdienen somit dann noch über ihre eigenen Leitungen. Betrachtet man sich eine Karte Deutschlands, so ist ersichtlich, wie der Markt unter den großen Energieunternehmen aufgeteilt ist: es gibt kaum direkte Konkurrenz untereinander, vielmehr haben sich die Unternehmen in verschiedenen Regionen positioniert.

Seitens der EU gab es bereits in der Vergangenheit Bestrebungen diese Defizite im Energiewettbewerb zu beseitigen. Im Mai 2007 sagte dazu der Direktor der Europäischen Kommission für den Energiedialog EU-Russland, Christian Cleutinx: „Die Ölpreisindizierung ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß.“ Anfänglich hatte diese noch eine Berechtigung gehabt, doch bereits in den 1990ern war diese auf einem „dubiosen“ Pfad. Die EU-Kommission setzte daher eine Arbeitsgruppe ein, um dieses Verfahren zu erneuern. Über die zukünftige Gestaltung der Bildung des Gaspreises wurde sich aber nicht geäußert.

Für den deutschen Strommarkt hat die EU dagegen umfassendere Vorgaben: Entflechtung der großen Unternehmen von den Netzen, sowie Transparenz bei der Bildung der Strompreise. Das Ziel ist mehr Wettbewerb zu schaffen. Vor wenigen Wochen erst hat sich die deutsche Kanzlerin Angela Merkel noch für die deutsche Energiewirtschaft stark gemacht, um eine erzwungene Entflechtung und Entmachtung der vier großen Energieunternehmen durch die EU zuvorzukommen. E.on hat daraufhin angekündigt sich von Teilen des Stromnetzes zu trennen, um dem zuvorzukommen. E.on-Chef Wulf Bernotat brachte nun eine deutschlandweite „Netz AG“ ins Gespräch, in der das Stromnetz gebündelt wird und durch Investoren finanziert werden soll. Der Politik soll darin die Rolle des Moderators zugesprochen werden. Die anderen großen Netzbetreiber verfolgen jedoch andere Wege: RWE will eine europaweite Zusammenarbeit der Netzbetreiber. Vattenfall prüft die Vorschläge, EnBW hingegen kündigte an seine Netze zu behalten.

Doch auch die Kunden können schon den Wettbewerb etwas ankurbeln. Der Vergleich zwischen den Anbietern ist leicht über das Internet zu realisieren und auch der Wechsel ist in wenigen Minuten unter Dach und Fach.
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