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Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel wird umgesetzt

Gezielte Maßnahmen in 14 Sektoren gegen die Folgen des Klimawandels

"Klimawandel passiert nicht irgendwann, wir sind mittendrin. Die Auswirkungen bedrohen Existenzen, verursachen menschliches Leid, hohe finanzielle Schäden sowie die Verteuerung von Lebensmitteln. Darauf bereiten wir uns aktiv vor", erklärt Umweltminister Niki Berlakovich. Österreich begegnet dem Klimawandel einerseits mit der Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und anderseits mit Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Bereits im Oktober 2012 wurde die österreichische Klimawandelanpassungsstrategie im Ministerrat beschlossen. Die Strategie berücksichtigt Bund und Länder und wurde Mitte Mai 2013 auch von der Landeshauptleutekonferenz beschlossen.

Klare Handlungsempfehlungen zum Schutz von Mensch und Umwelt

"Wir sind eines der wenigen EU-Länder, das parallel zu realistischen Szenarien der Veränderung auch einen Aktionsplan mit konkreten Handlungsempfehlungen formuliert hat. Wir setzen gezielte Maßnahmen in 14 Sektoren wie z.B. in der Gesundheit, im Bereich der Naturkatastrophen, im Tourismus, beim Bauen und Wohnen, der Landwirtschaft, um den Schutz für Mensch und Umwelt bestmöglich zu gewährleisten", erklärt der Umweltminister. Kernpunkt der Strategie ist, die möglichen Folgen des Klimawandels in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen zu berücksichtigen. In Österreich, dem "Land der Berge", ist Anpassung an den Klimawandel und der Schutz vor Naturgefahren eine zentrale Herausforderung. Besonders in den Alpen machen sich die Auswirkungen des Klimawandels stärker als in viele anderen Regionen bemerkbar.

Klimawandel - eine Herausforderung in allen Gesellschaftsbereichen

Die Landwirtschaft ist bei einer möglichen Zunahme von Wetterextremen wie Hochwasser und Dürreperioden besonders betroffen. Bei vermehrter Hitze, Kälte, Trockenheit oder Nässe ist mit zum Teil erheblichen Ertragsausfällen zu rechnen. Hier wurden Wege für die Zukunft entwickelt. Nachhaltige Bodennutzung und angepasste Bewirtschaftungsformen sichern die natürlichen Bodenfunktionen und verhindern Erosion. Innovative Technologien können die Effizienz in der Bewässerung und Wassernutzung steigern. Auch Tierschutz und Tiergesundheit sollen unter veränderten klimatischen Bedingungen u.a. mit modernen Stallungen gefördert werden. Der Klimawandel hat nicht nur negative Auswirkungen. Regionen, die heute für eine landwirtschaftliche Nutzung eher zu kühl beziehungsweise zu feucht sind, können von einer allmählichen Erwärmung und der längeren Vegetationsperiode profitieren. Die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels werden alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten zu spüren bekommen. Zu der stärksten Belastung zählen Hitzewellen, insbesondere in städtischen Gebieten. Hitze und direkte Sonneneinstrahlung schädigen die Haut, belasten den Kreislauf und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit. Verstärkte Bewusstseinsbildung, gezielte Präventionsmaßnahmen für besonders gefährdete Gruppen, Beschattungskonzepte für den öffentlichen Raum und die Bereitstellung von Trinkwasserspendern sind Teil des Lösungskonzepts.

Mit fortschreitendem Klimawandel gewinnen der Umgang mit Naturgefahren und Prävention an Bedeutung. Die wissenschaftlichen Szenarien zeigen regional sehr unterschiedliche Veränderungen. Verlagerung des Hochwasserrisikos in den Winter und Frühling, vermehrte Hangrutschungen und Zunahme intensiver Stürme mit Hagelschlag. Die Freihaltung von potenziell durch Naturgefahren beeinflussten Flächen für Siedlungs-, Gewerbe- und Infrastrukturzwecke ("rote Zonen"), die Forcierung des Wasserrückhalts in der Fläche sowie Reaktivierung natürlicher Überschwemmungsflächen und die Förderung des ehrenamtlichen Engagements im Bereich des Katastrophenmanagements zählen zu den konkreten Handlungsempfehlungen.

Die Strategie mit Leben füllen

Wesentlich ist nun die Umsetzung. Die Klimawandelanpassungsstrategie wurde von den Umweltlandesräten angenommen. Das Lebensministerium ist federführend in der Koordination des Gesamtprozesses und wird regelmäßig über den Fortschritt berichten. Der erste Erfolgsbericht wird Ende 2014 erscheinen. Noch 2013 werden die ersten Ergebnisse einer vom Lebensministerium beauftragten Studie über die "Kosten des Nichthandelns" erscheinen. "Wir nehmen sowohl die Veränderung als auch unsere Verantwortung ernst. Je weniger wir vorbeugen, umso teurer kommt uns der Klimawandel", meint Berlakovich abschließend.

Die Klimawandelanpassungsstrategie zum Download: www.lebensministerium.at/umwelt/klimaschutz/klimapolitik_national/anp assungsstrategie/strategie-aussendung.html


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /