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Kommt eine Renaissance der Atomkraft?

Windenergie verdrängt Atomstrom, TouristInnen hingegen nicht!

Auf EU Ebene ist Einiges in Bewegung. Die Atomlobby macht all ihren Einfluss geltend um die Atomenergie subventionsfähig zu machen. "Da wird es großer Anstrengung bedürfen die Atomenergie zurück zu drängen", erklärt Stefan Moidl Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt "In Österreich verdrängt der Strom jedes zusätzlichen Windrades die Atomenergie aus den Stromnetzen. TouristInnen hingegen nicht, wie eine aktuelle Studie zeigt."

Der europäische Energiemarkt ist in Bewegung geraten. Obwohl Deutschland auf dem Weg der Energiewende ist und der Atomenergie den Rücken gekehrt hat, bäumt sich die Atomlobby nochmals auf und wirft ihr ganzes Gewicht in die Energieschale. Es wird laut über Förderungen für neue Atomkraftwerke nachgedacht und an neuen EU Rahmenbedingungen gebastelt, dass dies auch rechtlich möglich wird. "Dabei sind die derzeitigen Atomenergieförderungen höher als jene für alle erneuerbaren Energien zusammen", ärgert sich Roland Egger, Sprecher von atomstopp Oberösterreich. Nach einer Abschätzung der europäischen Kommission über die Subventionen der Energiebranche in Europa erhielten im Jahr 2011 die Atomkraftwerke mehr Subventionen (35 Mrd. Euro) wie alle erneuerbaren Energien zusammen (30 Mrd. Euro). Dabei wurden in dieser Abschätzung die Kosten für den Transport von Atommüll, dessen Endlagerung, sowie die Versicherungshaftungen der Staaten nicht berücksichtigt.

Wird Atomförderung in Leitlinien verankert?

In dem bekannt gewordenen Entwurf des neuen Beihilferechtes für Umweltbeihilfen ist in einigen Passagen die Atomkraft dezidiert enthalten. "Es kann doch nicht sein, dass die Atomkraft als Uralttechnologie der Energiebranche über das Umweltbeihilfenrecht zur förderungswürdigen Technologie mutiert", ärgert sich Egger und ergänzt: "Darüberhinaus sollen die diskutierten Einspeisetarife für Atomkraftwerke in Großbritannien bis zu 40 Jahre gelten und mehr als 11 Cent pro Kilowattstunde Atomstrom bringen. Solche Ideen müssen mit aller Kraft verhindert werden."

Auch die neue, gefeierte Atomstromfreiheit Österreichs ist nicht das was sie scheint. Denn auch Atomstrom kann mit Zertifikaten aus norwegischen Wasserkraftwerken versehen werden, und scheint auf der Stromrechnung dann als Wasserkraftstrom auf.

Windenergie verdrängt bereits über 40 Atomkraftwerksblöcke

In Europa erzeugen alle Windräder mittlerweile mit 230 Milliarden kWh - so viel Strom wie 7% des europäischen Stromverbrauches. "Das entspricht der Stromerzeugung von weit mehr als 40 Atomkraftwerksblöcke", berichtet Moidl.

TouristInnen stören Windräder nicht

Die Windenergie und der Tourismus in Österreich sind zwei starke Motoren der heimischen Wirtschaft. Der vermutete Einfluss der beiden aufeinander ist immer wieder Ausgangspunkt für Diskussionen. Die IG Windkraft hat diese Diskussion zum Anlass genommen, die Nächtigungszahlen der Beherbergungsbetriebe über eine Zeitspanne von 18 Jahren (1994-2012) herangezogen und mit den Windkraftausbauzahlen in Österreich ausgewertet.

"Die Ergebnisse unserer Studie sind sehr eindeutig", erklärt Anton Haunold, Obmann der IG Windkraft Oberösterreich und ergänzt: "Sowohl die analysierten Nächtigungszahlen, als auch die Studienrecherche im Bereich Windkraft und Tourismus, zeigen klar, dass Windräder keinen Einfluss auf die Tourismusentwicklung einer Region haben."

"Den einzigen Einfluss den Windräder auf den Tourismus haben ist in positiver Richtung und zwar wenn die Windparks in die örtlichen Tourismuskonzepte integriert wurden", ergänzt Moidl.



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Weitere Infos: IG Windkraft

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /