© pixelio.de
© pixelio.de

Tausende Menschen protestieren gegen Areva in Niger

Tausende BewohnerInnen der abgelegenen Bergbaustadt Arlit in Niger gingen am 12. Oktober 2013 auf die Straßen, um gegen den französischen Uranabbaukonzern Areva zu protestieren und um die staatliche Überprüfung der Tätigkeiten der Firma zu unterstützen.

Die Regierung des Niger informierte über das entsprechende Audit im September und will die Einnahmen des Staates aus den Erträgnissen der Urangruben Cominak und Somair erhöhen, wo die Regierung 31 % bzw. 36,4 %
der Anteile hält. Die Regierung ruft Areva auch dazu auf, Investitionen in die Infrastruktur des Landes vorzunehmen, inklusive neuer Straßenbeläge zwischen den Städten Tahoua und Arlit, die als "Uranstraße" bekannt ist.

Etwa 5000 DemonstrantInnen marschierten durch Arlit und protestierten mit Gesängen gegen Areva, bevor im Stadtzentrum einen Kundgebung stattgefunden hat.
"Wir zeigen Areva, dass wir sauer sind und wir demonstrieren unsere Unterstützung der Regierung bei der Ausverhandlung eines neuen Vertrages", sagt Azaoua Mamane als Sprecher eine Bürgerinitiative in Arlit.

Die BewohnerInnen von Arlit beklagen sich, dass sie von der lokalen Bergbauindustrie wenig profitieren. "Wir haben nicht genug Trinkwasser, während die Firma Jahr für Jahr 20 Millionen Kubikmeter Wasser gratis
bekommt. Die Regierung muss einen "win-win"-Partnerschaft herausverhandeln", sagte Mamane. Die VertreterInnen von Areva in Niger und Paris lehnten einen Stellungnahme ab.

Ein weiterer Bewohner meinte: "Die Bevölkerung hat 50 Millionen Tonnen radioaktive Rückstände geerbt, welche in Arlit deponiert sind und Areva pumpt weiterhin jedes Jahr 20 Millionen Kubikmeter Wasser aus der Erde,
ohnen zu zahlen, während die Bevölkerung verdurstet.

Areva arbeitert auch an der Erschließung der Imouraren-Mine, ebenfalls in Niger, wo das erste Uranerz im Jahre 2015 gewonnen werden soll.

In der Zwischenzeit wurden vier französische Staatsbürger von Areva und der Vertragsfirme Vinci nach drei Jahren Haft wieder freigelassen. Sie waren in der Nähe der Uranminen von Arlit von militanten Islamisten entführt worden. Am 15. September 2010 wurden sieben Menschen von einer Gruppe entführt, die als islamische Maghreb Al-Kaida Gruppe beschrieben wurde. Drei von ihnen sind im Februar 2011 wieder entlassen worden. Im Mai 2013 beschädigte eine Autobombe die Urangruben in Arlit, wobei ein MItarbeiter getötet und 14 verletzt wurden.


Übersetzung aus dem Nuclear Monitor 772 - Übersetzt von BERNHARD RIEPL

GastautorIn: B. Riepl für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /