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Keine Subventionierung der Grosswasserkraft

95% der geplanten Grosswasserkraft-Projekte in der Schweiz sind im aktuellen Marktumfeld nicht wirtschaftlich. Zu diesem Schluss kommt eine vom Bundesamt für Energie (BFE) veröffentlichte Studie.

In Europa herrscht Stromschwemme, weil Atom- und Kohlekraftwerke trotz zunehmender Stromproduktion aus erneuerbaren Kraftwerken nicht vom Netz genommen werden. Wegen der daraus resultierenden tiefen Preise an der Strombörse scheint Wasserkraft auf kurze Frist unrentabel zu sein.

Investition in die Zukunft

Kurzfristig zu denken, ist aber der falsche Ansatz: Die Stromunternehmen haben jahrzehntelang von den bestehenden Grosswasserkraftwerken profitiert und neue Wasserkraftwerke können auch nach 60 oder 80 Jahren noch Strom liefern. Eine Investition in Grosswasserkraft bleibt eine Investition in die Zukunft. «Wer langfristig denkt, lässt sich bei der Investition in Grosswasserkraft nicht von den aktuellen tiefen Marktpreisen abhalten», meint Felix Nipkow, Projektleiter Strom&Erneuerbare bei der SES.

Die Lösung ist der Ausstieg aus Kohle- und Atomkraft

Wenn wegen Stromüberschüssen aus fossilen Kraftwerken kein Markt für die erneuerbare Stromproduktion aus Wasserkraft besteht, muss es die Lösung sein, weniger Überschüsse zu produzieren. Die Wasserkraft zu subventionieren, ist hingegen der falsche Weg. «Die Wasserkraftlobbyisten sollten sich für das Abschalten der Atom- und Kohlekraftwerke in der Schweiz und in Europa einsetzen statt für neue Subventionen für eine bewährte Technologie», fordert Felix Nipkow. Denn nur so wird die Welt ein Stück sicherer, und es werden längerfristig Bedingungen geschaffen, unter denen sich der Betrieb von Wasserkraftwerken lohnt.

GastautorIn: K Schaer für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /