Motorenexperte wendet sich gegen "Klimaprofiteure"

29. Internationales Wiener Motorensymposium eröffnet

Diskussionen über den Klimawandel und das nötige Ausmaß der CO2-Reduktion waren Donnerstag ein Hauptthema des 29. Internationalen Wiener Motorensymposiums. Univ.Prof.Dr.Hans Peter Lenz, Vorsitzender des Österreichischen Vereins für Kraftfahrzeugtechnik (ÖVK), Begründer und Organisator des Symposiums, wendete sich in seiner Eröffnungsansprache gegen die "Gruppe der Klimaprofiteure" und kritisierte Politiker, die "das Thema Klimawandel zur Selbstdarstellung verwenden".

Bei der Eröffnung des zweitägigen Symposiums in der Wiener Hofburg, an dem 1000 Spitzeningenieure der Motorenentwicklung aus aller Welt teilnehmen, ging der angesehene Wissenschaftler und Motorenexperte Prof. Lenz auf die aktuelle Diskussion ein: "Eine große Gefahr bezüglich der CO2- bzw. Klimadiskussionen sehe ich darin, dass sich das Thema 'Klimawandel, Treibhausgase' mittlerweile verselbständigt hat. Außer besorgten Wissenschaftlern, für deren Sorge wir volles Verständnis haben, haben sich 'Klimaprofiteure' dieses Gebietes bemächtigt: Nach Schätzungen wurden allein in der EU bereits 140 Milliarden Euro in so genannte Klimaschutzfonds investiert um, wie behauptet wird, 'auf nachhaltige Weise im Kampf gegen den Klimawandel aktiv zu sein'. Diesem Fonds geht es natürlich nicht nur um das Klima, sondern um Kursgewinne und sie müssen daran interessiert sein, das Thema am Kochen zu halten."

Harsche Kritik übte Prof. Lenz an Politikern. "In der Politik wird nicht selten das Thema Klimawandel zur Selbstdarstellung verwendet, indem sich manche Politiker als Retter vor den von den Medien gerne verbreiteten Schreckensszenarien darstellen, und indem sie zum anderen das Thema zur Steuer- und Abgabenerhöhung verwenden. Jede konventionelle Begründung zur Steuererhöhung weckt erhebliche Widerstände, macht unbeliebt. Aber wenn es um die Rettung des Klimas geht, dann kann man kräftig zulangen, da wird doch keiner dagegen sein!"

Die Vermeidung von einer Tonne CO2 koste laut Prof. Lenz im Vergleich zur Industrie das Zwanzigfache: "Man sieht, auf welch hohem Stand sich die Automobilindustrie befindet. Unsere Autos werden immer sparsamer aber sie stehen immer länger im Stau, weil die Infrastruktur unzulänglich ist. Dennoch bemühen wir uns weiterhin - wie schon seit Jahrzehnten - noch verbrauchsgünstiger zu werden und wir werden es auch: Jahr für Jahr! Wir sind auf dem richtigen Weg. Unsere Fortschritte sind seit Jahrzehnten beweisbar."

Die Tagung beschäftigt sich mit neuen Erkenntnissen bei Otto- und Dieselmotoren, neuen Antriebsstrangkonzepten, Hybridlösungen, zukünftigen Kraftstoffen der Versorgung mit Energie. Vorträge halten unter anderen auch Prof. Dr. Martin Winterkorn (Vorstandesvorsitzender der Volkswagen AG), Dr. Dieter Zetsche(Vorstands-Chef der Daimler AG) und Siegfried Wolf (CEO von Magna International).

Quelle: ÖSTERREICHISCHER VEREIN FÜR KRAFTFAHRZEUGTECHNIK (ÖVK)



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /