© Sl-Ziga wikipedia
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Slowenien: Schwierigkeiten bei den Vorbereitungen zum Bau eines zweiten Atomreaktors

Geplanter Standort nicht geeignet

Obwohl die Mehrheit der slowenischen Bevölkerung seit vielen Jahren den Bau eines zweiten Atomreaktors in Krško ablehnt, gründete eine der ehemaligen Regierungen ein halbprivates Stromversorgungsunternehmen in öffentlichem Besitz, GEN, das ein solches Projekt fördern und
organisieren und die Lebenszeit des ersten Reaktors um 20 Jahre verlängern soll.

Ohne Parlamentsbeschluss begann das GEN mit Forschungen und verwaltungstechnischen Vorbereitungsmaßnahmen und erteilte dem französischen Institut IRSN (Institut de Radioprotection
et de Sûreté Nucléaire, Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit) die Genehmigung, seismische Studien des Reaktorgeländes durchzuführen.

Das Urteil des IRSN ist jedoch nicht positiv, wie das GEN gehofft hatte. Das Institut stellt fest, seine "ernst zu nehmenden neuen Befunde erlaub[t]en es nicht, in Bezug auf die Eignung des
Krško-II-Geländes für den Bau eines neuen Atomkraftwerkes positiv zu entscheiden. Das IRSN weist darauf hin, dass der Bau eines Reaktors in einer geologischen Verwerfungszone bedenklich ist. Entsprechend den Empfehlungen der IAEA (International Atomic Energy Agency, Internationale Atomenergie-Organisation) und der NRC (Nuclear Regulatory Commission, Nukleare Regulierungskommission) ist das IRSN der Meinung, dass GEN in Betracht ziehen sollte, seine Strategien für das Krško-II-Projekt zu überdenken und die Möglichkeit der Suche nach einem anderen Standort genauer zu untersuchen."

Es ist unwahrscheinlich, dass es anderswo in Slowenien möglich wäre, trotz der Ergebnisse früherer öffentlicher Umfragen einen neuen Atomreaktor zu bauen. Jetzt hat das GEN das IRSN von der weiteren Teilnahme an der Untersuchung ausgeschlossen und sucht nach einem
anderen Institut, das bereit ist zu bestätigen, der zurzeit geplante Standort sei nicht ungeeignet.

Übersetzung aus den NUKE-NEWS- übersetzt von Bernhard Riepl

GastautorIn: B. Riepl für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /