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CIPRA wandert weit

Am 1. Januar 2014 hat CIPRA International das Sekretariat des Weitwanderweges Via Alpina übernommen.

Gemeinsam setzen sich die beiden alpenweiten Netzwerke für mehr nachhaltige Entwicklung in den Alpen ein. Davon sollen nicht nur Wanderbegeisterte profitieren.

Einen Fuss vor den anderen zu setzen ist die älteste und wohl sanfteste Art des Menschen, sich fortzubewegen. War wandern früher zwingend notwendig, um Handel zu betreiben, und somit Mittel zum Zweck, ist es heute eine beliebte Freizeitaktivität. Besonders der abwechslungsreiche Alpenraum ist ein nachgefragtes Wandergebiet. Die langsame Fortbewegung in der vielfältigen Natur, die Einfachheit, das Gefühl der Freiheit, inspirierende Begegnungen und die Möglichkeit, sich selbst und unterschiedliche Regionen und Länder zu entdecken, machen den Reiz aus.

Austausch zwischen den Kulturen

Seit bald 15 Jahren bereitet die Via Alpina den Weg für diese Erlebnisse auf. Die insgesamt fünf Weitwanderwege sind Begegnungsorte für Einheimische und Gäste, Erfahrungswege der alpinen Lebens- und Naturräume und physische Verbindungen zwischen allen acht Alpenländern, von der Adria in Triest bis zum ligurischen Meer in Monaco. Dabei werden die grenzüberschreitenden Gemeinsamkeiten durch Jahrtausende währenden Austausch, wie zum Beispiel in Landwirtschaft oder Kulinarik, sichtbar. Sprache, Landschaft und Käsesorten wechseln entlang der Wege, die mächtige Natur, der traditionelle Umgang mit ihren Ressourcen und Risiken und das Via-Alpina-Logo sind ständige Begleiter.

Als touristisches Angebot hat sich die Via Alpina gut etabliert. Die Übernahme des internationalen
Sekretariats durch CIPRA International bietet die Chance, dieses Angebot weiter zu pflegen und zusätzlich mit den Themen der nachhaltigen Entwicklung anzureichern. Aufgrund der über 60-jährigen Erfahrung im Alpenschutz, ihrem grossen Netzwerk in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft und ihrer Vielsprachigkeit ergänzt die CIPRA die Kompetenzen der bisherigen Partner aus den alpinen Vereinen, dem Tourismus und der Regionalentwicklung optimal.

Vernetzung des Alpenraums

In Zukunft sollen spannende Ideen und Projekte links und rechts des Weitwanderweges
gedeihen. Dominik Siegrist, Präsident der CIPRA und Professor für naturnahen Tourismus an
der Hochschule Rapperswil/CH, führt aus: «Die Via Alpina als vereinendes Element aller
Alpenstaaten ist speziell für die CIPRA sehr interessant.» So könnten Wissen und Themen der
nachhaltigen Entwicklung in die Praxis umgesetzt werden. Die Via Alpina schaffe dazu eine
Verbindung der Regionen in allen Alpenländern.

Die CIPRA übernimmt das internationale Sekretariat vom französischen Verein «Grande
Traversée des Alpes» (GTA), der 1999 die Via Alpina ins Leben gerufen hatte und weiterhin
das französische Sekretariat für das Projekt stellt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /