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Ukraine: Unsichere und teure Gasimporte, statt heimischer und sauberer Solarwärme?

Die politische Krise in der Ukraine macht es wieder einmal klar: Die Abhängigkeit von Energieimporten ist gefährlich.

Wien - Österreich wendet im Jahr 1 Mrd. Euro für russisches Erdgas auf. Der
Anteil der österreichischen Energieimporte am Gesamtenergieverbrauch beträgt ca. 70%. Die Gesamtimportkosten sind im letzten Jahr um 2 Mrd. Euro auf 17,3 Mrd. Euro gestiegen, Geld, das der österreichischen Volkswirtschaft unwiederbringlich verloren geht! Der Energiesektor hat die schlechtesten Werte in der österreichischen
Handelsbilanz.


Die Energiewende im Wärmesektor ist dringender denn je!

55% des österreichischen Energieverbrauchs werden zur Wärmeproduktion genutzt. Nur ca. 30% werden erneuerbar und meist regional erzeugt - Energie mit regionaler Wertschöpfung!

Im Gegensatz zum Strom, der nur 15% am Gesamtenergieaufkommen ausmacht und zu 66% erneuerbar ist, gibt es für die "Wärmewende" nicht einmal eine Vision. Der Vorsatz, die thermische Sanierung von 1% auf 3% anzuheben, besteht seit 20 Jahren unverändert! Die Umstellung auf C02-neutrale Heizsysteme geht im Schneckentempo voran. Eine ökologische Steuerreform, die wirksame, lenkende Maßnahmen setzen würde, scheitert seit zwanzig Jahren, obwohl sie bei jeder
Regierungsverhandlung neu besprochen wird.
"Es ist höchste Zeit, dass wirksam politische Maßnahmen gesetzt werden, die eine echte Trendwende in der Wärmeversorgung einleiten. Ziel muss Versorgungssicherheit, die regionale Wertschöpfung und damit niedrige Kosten für die Allgemeinheit und CO2 Neutralität sein." meint Doris Hammermüller, Geschäftsführerin von Austria Solar.
Solarwärme wirkt durch ca. 2.000 GWh in Österreich produzierter
Wärme weiteren Importausgaben für Öl und Gas entgegen. Sie verbessert
durch den hohen Exportanteil auch das österreichische
Handelsbilanzdefizit! Solarwärme produziert einen Anteil von 1% am
Endenergieverbrauch. Das ist nur unwesentlich weniger als die
Produktion von Windstrom und rund das Achtfache des erzeugten
Photovoltaikstroms. Schon durch geringfügige politische Maßnahmen
könnte die sichere, in Österreich produzierte Solarwärme bis zu 10 %
zur Abdeckung des österreichischen Wärmebedarfs beitragen!

"Wieso importieren wir lieber Jahr für Jahr zu steigenden Preisen
Öl und Gas aus unsicheren Krisenregionen, was uns volkswirtschaftlich
so viel teurer kommt, als zukunftssicher in die heimische Wirtschaft
und in saubere Solarwärme zu investieren?" fragt sich Doris
Hammermüller, Geschäftsführerin von Austria Solar und fordert die
Bundesregierung auf, rasch eine wirksame Energiewende im Wärmebereich
einzuleiten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /