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Humanitäre Lage in der Ost-Ukraine ist höchst prekär

Die Kinder Tschernobyls benötigen jetzt erst recht unsere Hilfe. Angespannte politische Situation in der Ukraine verschlimmert das Leid der Bevölkerung.

Wien – ‘Die Situation in den Krankenhäusern und Kindereinrichtungen der Ost-Ukraine ist durch die derzeitigen politischen Umstände eine Tragödie’, warnt Dr. Christoph Otto, Leiter des Hilfsprojekts Tschernobyl-Kinder von GLOBAL 2000. In den städtischen Heimen und Schulen wurde der Tagsatz für die Ernährung der Kinder auf umgerechnet 22 Eurocent heruntergesetzt. Für Medikamente, Hygieneartikel, Schreibwaren, Waschmittel oder Reparaturen ist derzeit überhaupt kein Budget mehr vorhanden, weder für die städtischen noch für die staatlichen Kinderinstitutionen.


Abgesehen von der Sorge um die Ernährung der Kinder macht den Verantwortlichen in den Heimen deshalb die Möglichkeit einer Erkrankungswelle große Angst. ‘Momentan wäre kein einziger Cent vorhanden, um etwas dagegen zu tun’, ist Christoph Otto besorgt. Und weil es im Moment keine Waschmittel, Desinfektionsmittel und Hygieneartikel mehr gibt, wächst die Seuchengefahr täglich.


In den Krankenhäusern ist die Lage ebenfalls prekär. Die für 2014 budgetierten Medikamente wurden von den Krankenhäusern bei der Regierung beantragt, treffen aber nicht ein. Gleichzeitig steigen die Preise für die wirksamen ausländischen Medikamente in die Höhe, weil die Landeswährung unaufhaltsam verfällt. Entsprachen im letzten November noch 100 ukrainische Grivna ca. 10 Euro, so sind es heute nur noch 6,70 Euro. Damit wächst der Druck auf die betroffenen Familien enorm, weil jetzt ihre finanzielle Situation über Leben und Tod ihres Kindes entscheidet. Gleichzeitig ist die in den letzten Jahren gewachsene Spendenbereitschaft in der Ukraine stark zurückgegangen. Zudem zehren die politische Unsicherheit und die Angst vor einem Krieg an den Menschen.


GLOBAL 2000 setzt sich seit mehr als 30 Jahren für den Ausstieg aus der Atomkraft ein und hilft seit über 18 Jahren den Opfern von Tschernobyl: kranken Kindern und Waisen. Im Rahmen dieses Hilfsprojekts unterstützt GLOBAL 2000 in der Ost-Ukraine - dem ärmsten Teil des Landes - Krankenhäuser, Waisenheime und Schulinternate mit Medikamenten und medizinischen Geräten, Hilfsgütern und Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen. Darüber hinaus organisiert GLOBAL 2000 alljährlich Erholungsaufenthalte in Österreich für rund 150 Kinder und ihre Betreuerinnen. Im Verlauf des Projekts hat GLOBAL 2000 bereits Direkthilfe im Wert von rund 3,4 Millionen Euro geleistet und Erholung in Österreich für knapp 2000 Kinder ermöglicht.


Weitere Infos & Spendenmöglichkeit unter www.global2000.at/tschernobylkinder



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /