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Temelin-Erfolg - und jetzt der dritte Streich!

Nach Aus für Endlager und für Temelin-Ausschreibung muss jetzt das Ende für die geplanten Milliardensubventionen für AKW folgen

Linz- Widerstand und konsequente politische Arbeit zahlt sich aus: Der erste große Erfolg für Oberösterreich war im Februar das Aus für das geplante Atommüllendlager am Standort Boletice, nur 18 km von Oberösterreich entfernt. Nun ist es als zweiten großen Etappensieg gelungen, die Ausschreibung für einen 3. und 4. Reaktorblock in Temelin zu stoppen.

Oberösterreichs Energielandesrat Rudi Anschober freut sich: "Beides sind wichtige Etappenerfolge, aber noch keine endgültige Entscheidung. Die endgültige Entscheidung über Temelin wird von meinem dritten Ziel abhängen, das ich bis Sommer erreichen möchte: das Aus für die geplanten Milliardensubventionen für neue AKW in der EU."

Derzeit läuft die Prüfung des Projektes Hinkley Point durch die Wettbewerbskommission. Bei diesem britischen AKW-Projekt ist ein garantierter Stromabnahmepreis geplant, der um das Dreifache über dem Börsepreis liegt. Vier Millionen Euro pro Tag, mehr als eine Milliarde pro Jahr wäre dies an Subvention - indexgesichert auf 35 Jahre. "Ein Milliardengrab würde so zulasten der Konsument/innen zu einer Gelddruckmaschine für die Betreiber. Die EU-Kommission darf dies nicht genehmigen. Auch in diesem Fall hatten wir bereits zwei Etappenerfolge: Die EU-Kommission schloss sich in einer ersten Stellungnahme weitgehend unseren Kritikpunkten an und in der gerade beendeten Stellungnahmephase haben über 23.454 Bürger/innen, das Land Oberösterreich, die Bundesregierung und Verbund, Energie AG und Linz AG Einwendung erhoben. Ein ganz starkes Signal nach Brüssel," so Anschober.

Anschober will nun den Druck zum Stoppen dieser Milliardensubvention durch Informationsarbeit und zusätzliche Bündnispartner weiter verstärken. "Diese Entscheidung wird eine Grundsatzentscheidung, eine historische Weichenstellung. Genehmigt die Kommission die Subvention, dann droht eine Renaissance der Atomenergie in Europa und auch ein neuer Anlauf der Atomlobby für Temelin 3 und 4. Gelingt es uns, die Milliardensubvention zu stoppen, dann ist dies das endgültige Aus für Temelin 3 und 4 und der Einstieg in den europaweiten Atomausstieg. Denn dann werden keine neuen AKW mehr errichtet und die in Betrieb befindlichen AKW kommen in die Jahre und werden in den nächsten 2 -3 Jahrzehnten schrittweise vom Netz genommen werden müssen. Zwei große Erfolge sind gelungen, das gibt Rückenwind für den dritten Streich!"


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /