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Glawischnig: Southstream-Pipeline vergrößert Gas-Abhängigkeit der EU

Kritik an BM Mitterlehner und OMV - Grüne Energiewende forcieren statt Putin stärken

"Die vom russischen Gaskonzern Gazprom geplante South-Stream-Pipeline, an der sich jetzt auch die OMV beteiligt, würde die Energieabhängigkeit Europas und Österreichs von russischem Erdgas weiter vergrößern. Die Kooperation der OMV mit der russischen Gas-Lobby ist auch vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise ein bedenklicher Schritt", sagt die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig. Der Deal zwischen OMV und Gazprom läuft europäischen Interessen zuwider, das hat heute im Ö1-Mittagsjournal auch der unabhängige Think-Tank "European Policy Centre" festgestellt.

"Ganz Europa diskutiert über Wirtschaftssanktionen gegen Russland und die OMV schließt einen Deal mit dem russischen Gasriesen Gazprom. Das ist kein gutes Signal für die europäischen Bemühungen, die Ukraine-Krise zu lösen sondern stärkt nur den russischen Präsidenten Putin", sagt Glawischnig. Kritik übt Glawischnig auch an Aussagen von Energieminister Mitterlehner, der den Deal OMV-Gazprom ausdrücklich unterstützt und von einer Diversifizierung von Energiequellen und Lieferrouten gesprochen hat. "Der Bau der Pipeline unter österreichischer Beteiligung ist das Gegenteil von Diversifizierung, das Projekt vergrößert die ohnehin schon hohe Abhängigkeit Europas und Österreich von russischen Gaslieferungen." Der gesamte EU-Raum ist zu 54 Prozent von fossilen Energie-Importen abhängig. Jährlich fließen bereits mehr als 400 Mrd. Euro durch den Import fossiler Energieträger aus der EU ab - Tendenz steigend. Im Zehnjahreszeitraum von 2003 bis 2012 stiegen die Abflüsse jährlich um durchschnittlich über 12 Prozent. Allein Österreich wendet 13 Milliarden Euro für den Import fossiler Energieträger auf. Die Abhängigkeit von Russland zeigt sich insbesondere beim Erdgas. Knapp 70 Prozent der Gasimporte nach Österreich kommt aus Russland bzw. den GUS-Staaten.

"BM Mitterlehner wäre gut beraten, endlich die Grüne Energiewende in Österreich und auf europäischer Ebene voranzutreiben, statt mit ungeschickten Deals Europas Energiepolitik zu untergraben", sagt Glawischnig. Die erneuerbare Energiewende ist der einzige vernünftige Weg, um die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten schnell und dauerhaft zu reduzieren und sich damit auch aus der politischen Abhängigkeit zu lösen. Eine Verringerung des Energieverbrauchs um die Hälfte und eine Verdopplung des Anteils erneuerbarer Energie bis 2030 ist dabei ein realistisches Ziel. Damit könnten wir schon in den nächsten sechs Jahren die Importabhängigkeit der EU bei Gas und Öl halbiert haben. Das belegt eine Studie im Auftrag der europäischen Grünen.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /