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Fussball und Atomkraft

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Atomstrom und Fußballnation, fragt die SES

Derzeit gibt es nur noch ein Thema: die Fussball-Weltmeisterschaft. Teams aus 32 Ländern kicken um den Pokal. Die Hälfte dieser Länder - genau genommen sind es 17 - haben etwas gemein: sie produzieren Atomstrom. Schaut man sich die Favoriten des Turnieres an, sind sieben von acht «AKW-Länder» - neben Frankreich, Spanien, Deutschland, England und Belgien auch Brasilien und Argentinien. Nur Italien gilt als möglicher Gewinner ohne Atomstrom. Selbst bei den Geheimfavoriten ist das Bild nicht anders: die USA, Holland, Japan und die Schweiz werden hier gehandelt - alles «AKW-Länder».

Nur dem atomfreien Portugal ist der Titel sonst noch zuzutrauen.


Ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Fussballnation und Atomstromproduktion? Die Ausnahme, welche die Regel bestätigt, könnte dann der Iran sein - dieses Jahr ein klarer Aussenseiter.


Allerdings kann man auch ohne AKW im eigenen Land toll Fussball spielen, wie die Teams aus Afrika zeigen. Und darum hat die Mannschaft unser Daumen drücken verdient, die wunderbar spielt - und immer wieder wunderbar scheitert: die Elfenbeinküste!


Wir wünschen Ihnen eine schöne sommerliche Zeit - mit oder ohne Fussball!

Klimakiller WM in Brasilien

4,6 Mio. Tonnen CO2 verursacht der durch die WM verursachte Flugverkehr. Alleine 40% davon machen die Flüge zwischen den Spielorten aus. Diese liegen bis zu 3000 km auseinander. Logisch wird so nicht wie bei der WM 2006 in Deutschland der Zug, sondern das Flugzeug von Spielort zu Spielort benutzt. Und nicht zu unterschätzen ist die höhere Klimaschädlichkeit von kürzeren Flügen. Kurzstreckenflüge verursachen 320 Gramm CO2-eq pro PassagierIn und Kilometer, Interkontinentalflüge hingegen nur 220 Gramm CO2-eq pro PassagierIn und Kilometer (ESU-Services, Dez. 2013). Das heisst: Die Organisation einer WM in einem Flächenland ist generell klimaschädlicher.

Hinzu kommt: Brasilien hat den Anspruch, sämtliche CO2-Emissionen der WM mittels Inlandprojekten zu kompensieren. Dies ist ein Ding der Unmöglichkeit, dafür vielmehr ein Weisswaschen der Klimaschädlichkeit von Grossanlässen.


Quelle: SES Newsletter


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /